RADARSYSTEM SORGT FÜR EFFIZIENTE ABLÄUFE IN EINER TIEFZIEHANLAGE THERMOFORMING IM SICHEREN BEREICH 01 Senoplast Klepsch ist Technologieführer in der hochkomplexen Herstellung von Kunststoffplatten und -folien für verschiedenste Anwendungsbereiche. Für einen störungsfreien Tiefziehvorgang setzt man auf ein Radarsystem, das hier auf „unübliche“ Art und Weise den Produktionsprozess sichert und dadurch die Qualität des Produktes gewährleistet. Von Automotive bis zur Möbelindustrie – das Anwendungsspektrum der aus hochwertigsten Granulaten führender Rohstoffhersteller im Extrusionsverfahren produzierten senosan Kunststoff-Halbzeuge erstreckt sich vom Fahrzeugbau über die Sanitär- und Kühlgeräteindustrie bis hin zur Möbelfolie. Dabei liefert das 1956 gegründete, innovative Unternehmen mit Produktionsstätten in Österreich, Mexico und China heute in rund 60 Länder weltweit. Ein Grundpfeiler der Firmenphilosophie ist es, bei der Produktion auch die Qualität und Sicherheit in den Fokus zu stellen: Der Schutz von Mensch und Maschine hat oberste Priorität. TECHNISCHE EIGENSCHAFTEN MÜSSEN STABIL BLEIBEN Da es sich bei den erzeugten Kunststoffplatten beziehungsweise Folien „erst“ um Halbzeuge – also um Halbfertigprodukte beziehungsweise Vormaterial – handelt, werden diese in der Regel über ein Thermoformverfahren weiter be- und verarbeitet. Hierbei müssen eventuelle Fehlerquellen frühzeitig erkannt werden, um mögliche, daraus resultierende Qualitätsmängel der Halbzeuge rechtzeitig erkennen und beheben zu können. Kontinuierliche Kontrollen der technischen sowie optischen Eigenschaften der produzierten Produkte sind so Teil des Fertigungsablaufs. Die hohen Qualitätsvorgaben an das Herstellungsverfahren waren ausschlaggebend für den langjährigen Einsatz von Geiss- Tiefziehanlagen bei Senoplast: Schon seit Mitte der 1980er-Jahre setzt Senoplast Klepsch Tiefziehanlagen des Herstellers ein. So konnte der Halbzeuge-Hersteller den stetig steigenden Qualitätsanforderungen seiner Kunden über die Zeit gut begegnen. SICHERHEIT IN JEDE RICHTUNG Dass damalige Sicherheitsvorgaben nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen können, versteht sich. Damit Bestandsmaschinen wie bei Senoplast aber weiterhin sicher und produktiv betrieben werden können, müssen auch sie den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Bei der ältesten Tiefziehanlage mit Baujahr 1985 entschied sich Senoplast Klepsch daher für eine sichere Überwachung mittels moderner Radartechnologie. Wesentliche Anforderung an die neue Schutzeinrichtung war, dass sie gegenüber extremen externen Bedingungen – hier Hitze – unempfindlich ist, da beim Tiefziehen Temperaturen bis über 200 °C erreicht werden. Das sichere Radarsystem PSENradar des Automatisierers Pilz erfüllt diese Vorgaben und sorgt seit der Umrüstung der Anlage nun für die sichere Schutzraumüberwachung, einerseits mit Blick auf die Sicherheit des Bedieners, andererseits mit Blick auf den Schutz der Maschine bzw. des Herstellungsvorgangs selbst. UMFORMVORGANG AUTOMATISIERT IM BLICK BEHALTEN Ausschlaggebend für den Einsatz der neuen Sicherheitseinrichtung waren frühere Zwischenfälle während der Heizphase der Tiefziehanlage. Die Zeit während dieser Heizphase wurde früher dazu genutzt, weitere Tätigkeiten durchzuführen. Genau hier jedoch lag das Fehlerpotenzial, weil die Anlage in diesem Zeitraum nicht überwacht war. Der Tiefziehvorgang selbst muss allerdings zwingend überwacht werden, um zu garantieren, dass bei Störungen umgehend eingegriffen werden kann. Damit keinerlei 74 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2021/06 www.industrielle-automation.net
KOMPONENTEN UND SOFTWARE 02 03 01 Kernkompetenz von Senoplast Klepsch ist die Herstellung der coextrudierten Kunststoffplatten und -folien zum Thermoformen 02 Das sichere Radarsystem erkennt das Betreten des Gefahrenbereichs und löst den sicheren Zustand der Maschine aus 03 Für die sichere Schutzraumüberwachung steht der neue Radarsensor PSEN rd1.2 im sicheren Radarsystem PSENradar zur Verfügung, der auch Roboter-Applikationen sicher schützt sich Martin Scharler, Leiter der Elektrowerkstatt Senoplast Klepsch. Die Auswahl und Konfiguration der Sensoren sowie die Parametrierung und Einstellung des Radarsystems erfolgten dann auch problemlos über die dafür vorgesehene Software des Radarsystems. Bilder: Aufmacher Anselm – stock-adobe.com, sonstige Pilz/Senoplast Klepsch www.pilz.com Raum bzw. Zeit für bewusste oder unbewusste Manipula tion bleibt, ist heute das sichere Radarsystem als Warninstanz installiert. Sollte PSENradar für eine vordefinierte Zeit keinerlei Bewegung im definierten Bereich erkennen, wird die Heizung der Tiefziehanlage deaktiviert und der Umformvorgang automatisch beendet. Auf diese Weise lassen sich Zwischenfälle nun zuverlässig vermeiden. Grundsätzlich erkennt das sichere Radarsystem das Betreten des Gefahrenbereichs und versetzt die Maschine in einen sicheren Zustand. Die Aufgabe des Sensors bei Senoplast ist jedoch eine „umgekehrte“: Den Bereich vor der Maschine dahingehend zu überwachen, dass sichergestellt ist, dass der Bediener diesen nicht verlässt. Möglich macht das der flexible Anwendungseinsatz von PSENradar: sowohl als Gefahrbereichsabsicherung für sich nähernde Personen oder Objekte als auch als Warninstanz bei nicht zulässigem Verlassen des Schutzraums. FLEXIBLE SCHUTZRAUM-LÖSUNG Bei Senoplast Klepsch kommen der Radarsensor PSEN rd 1.1 und die dazugehörige Steuerungseinheit LBK-C22-PZ aus dem sicheren Radarsystem zum Einsatz. Zu den sicherheitsgerichteten Funktionen, die Radarsystem-Lösung bis SIL 2, PL d, Kategorie 2 abdeckt, gehören die „Gefahrbereichsabsicherung“ sowie ein Hintertretschutz, also die Wiederanlaufsperre, die verhindert, dass die Maschine selbständig wieder anläuft, wenn sich im Gefahrenbereich noch Personen befinden. Maximal kann dieser Sensor eine größtmögliche Reichweite von 4 m abdecken. Schutzraum sowie System lassen sich am Einsatzort modular einrichten: Mehrere Sensoren, von denen jeder individuell konfiguriert werden kann, sind frei miteinander kombinierbar. Auch kann die System-Lösung selbst über Anzahl und Anordnung der Sensoren unterschiedliche Schutzbereich-Zonen ausbilden, zum Beispiel eine Kreisanordnung bilden. Genau diese Möglichkeit zur großflächigen Überwachung war für Senoplast ein weiterer entscheidender Aspekt: „Eine großflächige Überwachung mit mehreren Sensoren war, wie die Simulierung über den Systemsimulator zeigte, kein Problem“, erinnert UNTERNEHMEN Pilz GmbH & Co. KG, Felix-Wankel-Str. 2, 73760 Ostfildern Telefon: +49 711 - 3409-0 AUTOR Herbert Blees, Pilz Austria ZUSATZINHALTE IM NETZ Mehr über sichere Radarsensoren https://bit.ly/Radarsysteme SICHER ÜBERWACHT Zur sicheren Schutzraumüberwachung bietet Pilz für das sichere Radarsystem PSENradar noch den neuen Radarsensor PSEN rd 1.2 an. Er ist für die Sicherheitskategorie Kat. 3/PL d einsetzbar und kann damit auch Roboter-Applikationen sicher schützen. Mit der ebenfalls neuen Auswerteeinheit PSEN rd 1.0 I/O PS ETH lässt sich das Radarsystem in bestehende Applikationen einfach einbinden. Zusammen mit der konfigurierbaren Kleinsteuerung PNOZmulti 2 stellt es eine sichere Komplettlösung dar – inkl. Konformitätsbewertung. www.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 2021/06 75
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