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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2021

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2021

IM DIALOG EINBLICK IN

IM DIALOG EINBLICK IN DIE DIGITALE PRODUKTWELT Als Beispiel einer zukunftsorientierten Entwicklung präsentiert Balluff seinen multifunktionalen Condition Monitoring Sensor (BCM). Er erfasst unterschiedliche physikalische Größen wie Vibration, Temperatur und Umgebungsdruck, verarbeitet diese on Board und liefert die gewünschten Daten über IO-Link an ein übergeordnetes System. Somit lassen sich Wartung und Instandsetzung vorausschauend planen. Dass Zustände von Maschinen und Anlagen erfasst, verarbeitet und interpretiert werden können, ist für das IIoT essenziell. ten unser Handeln. Uns prägt ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist das eine, das irgendwo auf ein Plakat zu schreiben – oder dieses Gefühl selbst in schwierigen Situationen wirklich zu spüren. Als zu Beginn der Corona-Pandemie viele Messen ausgefallen sind, haben wir gezeigt, wie wichtig Offenheit und agiles Handeln für uns als Unternehmen ist. Wir mussten uns im März 2020 sehr schnell auf die neue Situation einstellen. Nach und nach sagten alle großen Veranstalter ab. Den Kopf in den Sand zu stecken, war keine Option. Wir sind neue Wege in der Vermarktung gegangen. Daraus entstand innerhalb weniger Tage die Idee für unser globales digitales Event im April. Was sollte uns denn passieren? Das schlimmste wäre ja gewesen, dass niemand dieses Angebot nutzt. Aber wir waren von der positiven Resonanz überwältigt. Wir waren als Team offen dafür, neue Wege zu gehen, haben schnell gehandelt und Mut bewiesen. Das hat zu einem großen Erfolg geführt. Balluff pflegt ein sehr agiles Innovationsmanagement. Was genau ist darunter zu verstehen? Link-Geräte sich in einer Anlage befinden, desto mehr Parameter müssen geprüft oder auch geändert werden. Die Diagnose und Fehlersuche wird für jede Maschine komplexer. Und auch hier zeigt sich: Wirklicher Mehrwert durch Software kann nur entstehen, wenn intelligente Komponenten die Basis durch Daten liefern. Gehen wir einmal weg von einzelnen Lösungen und betrachten die gesamte Wertschöpfungskette. Wie finden Sie Zugang zu Ihren Kunden und neuen Interessenten? FLORIAN HERMLE: Wir fragen uns stetig, wie wir unsere Kunden noch besser unterstützen können. Das fängt schon damit an, wie wir ihnen die Informationen zu unseren Produkten über den gesamten Produktlebenszyklus zur Verfügung stellen. Das Schlagwort: Digitaler Zwilling. Das virtuelle Abbild ganzer Produktionssysteme ermöglicht die Simulation und Analyse komplexer IIoT-Anwendungen und eröffnet neue Möglichkeiten zur Überwachung der realen Anlage. Deshalb arbeiten wir bereits seit 2006 an der Virtualisierung unseres Produktportfolios. Dabei geht es uns nicht nur um die Usability der Produkte an den realen Maschinen und Anlagen, sondern natürlich auch um die virtuelle Verfügbarkeit unserer Lösungen. Mit der durchgängigen, virtuellen Bereitstellung unserer Produkte vereinfachen wir stark das Pflegen und Aktualisieren der Informationen. Das Ziel bis 2025: eine Plattform, auf der man die gesamte Wertschöpfungskette digital abbilden kann. Die Entwicklung neuer IIoT- Anwendungen wird dadurch noch einfacher. Außerdem können wir Erkenntnisse direkt aus dem Feldeinsatz gewinnen und für die Weiterentwicklung nutzen. Genauso wichtig sind die Menschen, die hinter den Entwicklungen stehen. Was zeichnet Balluff aus, welche Werte sind besonders wichtig und wie begegnen Sie Ihren Mitarbeitern? FLORIAN HERMLE: Als Familienunternehmen sind uns die gelebten Werte bei Balluff sehr wichtig. Denn sie geben uns und unseren Mitarbeitern Rückhalt. Offenheit für Neues, Engagement und Leistungsbereitschaft für unsere Kunden und der kontinuierliche Fortschritt unserer entwickelten Lösungen lei- FLORIAN HERMLE: Unserem Ansatz liegt ein bestimmtes Mindset zugrunde: Wir verstehen Scheitern als wertvollen Lernprozess. „Fail fast“ hat für uns eine hohe Bedeutung in sogenannten VUCA-Zeiten, die geprägt sind von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Deshalb haben wir 2020 damit begonnen, neue Lösungen für unsere Kunden innerhalb sogenannter strategischer Inkubationsprogramme zu entwickeln. Sie arbeiten nach den Lean Startup-Prinzipien: ohne starre Rollenbeschreibungen oder Prozesse, dafür agil aufgestellt und im frühen und engen Austausch mit den Kunden. Die Teams sehen somit unmittelbar, ob die verfolgte Geschäftsidee funktioniert und den Anforderungen des Marktes entspricht. Ist dies nicht der Fall, wird weiter verbessert – oder die Idee verworfen. Diese positive Fehlerkultur schafft schnell Transparenz und steigert die Effektivität der Teams. DAS INTERVIEW FÜHRTE VANESSA WEINGÄRTNER, REDAKTEURIN INDUSTRIELLE AUTOMATION Bilder: Balluff www.balluff.com UNTERNEHMEN Balluff GmbH, Schurwaldstraße 9 73765 Neuhausen a.d.F. Tel.: +49 7158 173-0, E-Mail: balluff@balluff.de AUTOR Vanessa Weingärtner, Redakteurin INDUSTRIELLE AUTOMATION ZUSATZINHALTE IM NETZ https://bit.ly/100JahreBalluff 42 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2021/06 www.industrielle-automation.net

MODULARES PRÜFSYSTEM SENSORIK UND MESSTECHNIK FASERVERBUNDWERKSTOFFE UNTER DRUCK Bilder: ZwickRoell Faserverstärkte Verbundwerkstoffe bestehen üblicherweise aus Verstärkungsfasern und einer Kunststoffmatrix. Werkstoffprüfungen sind für eine sichere Verwendung von diesen beiden Stoffen wichtig, stellen den Prüfer jedoch häufig vor eine schwierige Aufgabe. Eine spezielle Vorrichtung für Druckversuche vereinfacht und beschleunigt die Prüfabläufe. Die aus Verstärkungsfasern und einer Kunststoffmatrix bestehenden Mischwerkstoffe erhalten ihre besonderen Eigenschaften durch Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Bestandteilen. Allerdings gilt es bei FKV Werkstoffen, auch einige Besonderheiten zu beachten. So sind die üblicherweise aus Einzelschichten laminierten Verbundwerkstoffe empfindlich gegenüber Belastungen in Dickenrichtung (Stichwort Delamination), und in Faserrichtung ist die Druckfestigkeit insbesondere bei unidirektional verstärkten FKVs weit geringer als die Zugfestigkeit. Es gilt daher, der Druckprüfung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Für die Lasteinleitung bei Druckprüfungen an faserverstärkten Verbundwerkstoffen gibt es verschiedene Möglichkeiten: Beim „End Loading“ wird die Last über die Enden der Probe eingeleitet. Für die „Shear Loading“-Methode wird die Probe im oberen und unteren Bereich gehalten und geklemmt, die Enden stehen dagegen frei. In der „Combined Loading“-Methode werden beide Verfahrensweisen kombiniert. Die spezifischen Anforderungen und damit die benötigten Prüfvorrichtungen hängen von den jeweils verwendeten Prüfnormen ab. Zwick Roell deckt mit einer universell verwendbaren „End Loading“-Druckprüfvorrichtung sowie der patentierten HCCF-Prüfvorrichtung (Hydraulic Composites Compression Fixture) alle gängigen Prüfnormen für Druckversuche ab. VORTEILE NUTZEN: EXTENSOMETER VERSUS DEHNUNGSMESSSTREIFEN Für die Dehnungsmessung und zur Kontrolle der Gültigkeit eines Druckversuchs werden i.d.R. beidseitig applizierte lineare Dehnmessstreifen verwendet. Durch eine getrennte Auswertung beider DMS lässt sich der Grad einer überlagerten Biegebeanspruchung ermitteln. Die benötige Formel und erlaubten Grenzwerte sind in den jeweiligen Prüfnormen definiert. Die für einen gültigen Versuch letztlich benötigte Druckdehnung ergibt sich aus dem Mittel beider DMS Signale. Die HCCF-Druckvorrichtung bietet relativ freien Zugriff auf die Probe, sodass ein spezieller, beidseitig messender axialer Clip-on-Extensometer aus dem Hause Zwick Roell angesetzt werden kann. Er erspart die zeitaufwändige beidseitige Applikation der üblicherweise verwendeten linearen DMS und eignet sich auch für den Einsatz in Temperierkammern im Temperaturbereich von - 50 bis + 150 °C. www.zwickroell.com AUTOR Dr. Peter Stipp, Fachjournalist bei Awikom in Lorsch ZUSATZINHALTE IM NETZ https://bit.ly/pruefung-von-FKVs www.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 2021/06 43