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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2020

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2020

SPS CONNECT

SPS CONNECT 2020 KEEP IT SIMPLE, BUT CLEVER Ohne ein zuverlässiges Identifikationssystem ist ein effizienter Warenfluss nur bedingt möglich. Eine besondere Herausforderung stellen hierbei Bereiche dar, in denen z. B. extrem hohe Temperaturen herrschen. Weder Codes noch elektronische Codeträger sind solchen Beanspruchungen gewachsen. Wir stellen Ihnen ein intelligentes Identifikationssystem vor, das Codebleche aus V2A-Stahl verwendet und diese per Vision-Technologie liest. In der Industrie müssen häufig Werkstücke, Transportbehälter, Karosserieteile oder entsprechende Träger bei Fertigungs- und Verarbeitungsprozessen unterschieden und identifiziert werden. Dazu eignen sich in vielen Fällen kostengünstig druckbare Barcodes und 2D-Codes, in anspruchsvolleren Anwendungen wiederum kommen kostspielige High-Tech-Lösungen mit funkbasierten RFID- und UHD-Tags zum Einsatz. Keines dieser Systeme ist jedoch für Betriebsbedingungen geschaffen, bei denen extreme Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius vorherrschen oder bei denen sie ständigen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Solche hohen Temperaturen sind Gift für die hochgezüchteten Halbleiterbausteine der integrierten Elektronik. Ähnliches gilt für Batterien, mit denen manche Codeträger ausgestattet sind. Auch ein Kontakt mit Farben, Lacken, Sprühnebeln und Lösungsmitteln wirkt kontraproduktiv auf Funktionalität und Lebensdauer. Dr.-Ing. Tim Weis ist Produktmanager Industrial Vision Components bei der Pepperl+Fuchs AG in Mannheim IDEAL FÜR HOCHTEMPERIERTE APPLIKATIONEN Einige Hersteller haben elektronische Spezialtags für höhere Temperaturen entwickelt. Diese sind allerdings recht kostspielig und haben im Hochtemperaturbereich eine kurze Lebensdauer. Das erfordert regelmäßige Wartungsarbeiten und häufige Neubeschaffungen. Zudem ist die Verweildauer in der Hitze streng limitiert. Eine unvorhergesehene Verzögerung im Prozessablauf führt daher unweigerlich zum Bauteile-Tod. Unter der Devise „Keep it simple“ hat Pepperl+Fuchs ein cleveres Identifikationssystem entwickelt: das OIT-Identifikationssystem (OIT = Optische Identifikationstechnik). Es arbeitet mit günstigen und gleichzeitig nahezu unverwüstlichen Codeträgern aus Stahlblechen, bei denen der eigentliche Code eingebohrt ist und die Temperaturen bis zu 500 °C standhalten. Zum Lesen der Codes dient ein modernes Vision-System, das im selben Gehäuse die Kamera, eine Infrarotbeleuchtung sowie die Auswerteeinheit vereint. Da innerhalb einer OIT-Installation jedes Bohrschema einzigartig ist, lassen sich bis zu maximal 999.999 Codebleche unterscheiden. Die mikroprozessorgesteuerte Auswerteeinheit generiert aus jedem Lesevorgang einen nummerischen Code. Das System ist auch in der Lage, Codes von Fremdanbietern zu decodieren. PROZESSICHERHEIT STEHT IM VORDERGRUND Das Pepperl+Fuchs-System überzeugt durch Zuverlässigkeit auch unter härtesten Um gebungsbedingungen. Der Prozesssicherheit haben die Entwickler größtmögliche Aufmerksamkeit gewidmet. Die integrierte Infrarot-Beleuchtung macht die Identifikationslösung unempfindlich gegen Fremdlicht. Da der IR-Blitz seitlich zur optischen Achse der Kamera angeordnet ist, wirken die Bohrungen als Lichtfalle. Sie erscheinen somit Schwarz und bilden einen guten Kontrast zum Weiß der restlichen Blechoberfläche. Um Fehler auszuschließen, kann jeder Lesevorgang mit zwei unterschiedlichen Belichtungszeiten durchgeführt werden. Zur Systemstabilität des OIT trägt auch der große Bohrdurchmesser von fünf Millimetern bei. Ähnliche Systeme, die genadelte oder gelaserte Codes verwenden, mögen auf den ersten Blick eleganter erscheinen, erweisen 22 INDUSTRIELLE AUTOMATION 06/2020 www.industrielle-automation.net

01 02 01 Sowohl Kamera als auch Infrarot beleuchtung sowie die Auswerteeinheit sind in einem Gehäuse vereint 02 Das Identifikationssystem arbeitet mit nahezu unverwüstlichen Stahlblech-Codeträgern, bei denen der eigentliche Code eingebohrt ist WIR MACHEN IHRE MASCHINE SICHER sich im täglichen Industriebetrieb als deutlich fehleranfälliger, da Staub und Schmutz die feinen Strukturen immer wieder zusetzt. Werden solche Codeträger versehentlich überspritzt oder überlackiert, hilft auch keine Fehlerkorrektur mehr. Das OIT-System unterstützt standardmäßig Leseabstände von 300 bis 450 mm. Wie die Codeträger, ist auch das Lesekopf­ Gehäuse robust ausgeführt. Anwender können es problemlos im Karosseriebau der Automobilbranche oder in Trocknungsstraßen der Pharma- und Lebensmittelindustrie einsetzen. BENUTZERSCHNITTSTELLE – INTUITIVE BEDIENBAR UND KOMFORTABEL Anwender parametrieren und nehmen das OIT-System mit dem Vision-Configurator, einer Software mit intuitiv bedienbarer Benutzerschnittstelle, in Betrieb. Neben den typischen Konfigurationsaufgaben kann der Nutzer damit u. a. Leseergebnisse anzeigen, Diagnosen durchführen, Firmware-Updates aufspielen oder Fehlerbilder analysieren. Die Leseeinheit verfügt über einen Ringspeicher, aus dem jeweils die letzten zehn Lesungen abrufbar sind, die mit einem der Attribute „Good“ oder „Bad“ versehen sind. Sollte es bei einzelnen Codeblechen einmal zu einer spürbar nachlassenden Lesequalität kommen, macht sich die integrierte Vorausfallmeldung bezahlt. Dann schlägt das OIT-System, noch bevor es zu tatsächlichen Lese-Ausfällen kommt, Alarm. Der Vision-Configurator zeigt die betreffende Aufnahme am Bildschirm mit einer Weak-Lesung an und hilft bei der Suche nach Fehlerquellen durch Hinweise auf mögliche Ursachen. Das Ident-System OIT ist in zwei Versionen erhältlich: Der Standardausführung mit TCP/IP-Schnittstelle sowie einer Ausführung mit einer zusätzlichen Profinet-Schnittstelle. Bei der Standardausführung dient Ethernet TCP/IP als gemeinsamer Übertragungskanal für Prozess- als auch Konfigurationsdaten. Die Profinet-Version überträgt die Prozess daten über Profinet IO an eine SPS, während sie bei Bedarf Fehlerbilder über TCP/IP an einen PC senden kann. Das Profinet-Gerät ist zudem mit einem Dual-Port- Switch ausgestattet, der eine einfache Weiterführung des Netzkabels zum nächsten Gerät erlaubt. Der neue Schmersal Webshop Deutschland n Kaufen Sie jetzt auch online ein! n Über 6.000 Sicherheits- und Automatisierungsprodukte per Mausklick n Umfangreiche Dokumente zu jedem Produkt als Download n Alle Produkte mit aktuellen Angaben zu Preisen und Lieferzeiträumen n Mit integriertem Live-Chat Jetzt im neuen Webshop! products.schmersal.com Bilder: Pepperl+Fuchs www.pepperl-fuchs.com