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INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/2021

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/2021

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION I TITEL Einfach sicher verbinden Mit passiver Sicherheitstechnik wirtschaftlich effiziente Safety-Lösungen bis SIL 3/PL e realisieren 01 Weniger komplex, weniger Kosten: Mit der passiven Sicherheitstechnik mit ASi lassen sich auch mit deutlich reduziertem Verdrahtungs- aufwand höchste Sicherheitsstandards bis SIL 3 und PL e erreichen. Wie, erfahren Sie hier. Thomas Rönitzsch, Unternehmenskommunikation, Bihl+Wiedemann GmbH in Mannheim Maschinensicherheit lässt sich auf unterschiedlichen Wegen erreichen. Bei einer klassischen, ethernetbasierten Feldbuslösung, bei der sich alle Aktuatoren einzeln sicher abschalten lassen, bedeutet das, jeden einzelnen Aktuator über vorkonfektionierte Verbindungskabel zu verdrahten und ihm einen eigenen sicheren Ausgang für die individuelle sichere Abschaltung bereitzustellen. Das lässt sich mit den ASi Safety Gateways und Safe Link von Bihl+Wiedemann realisieren: fast 2000 Safety-Signale können so sicher über Ethernet miteinander verbunden werden. Diese Lösung bietet dem Anwender zwar den Vorteil maximaler Flexibilität innerhalb der gesamten sicherheitsgerichteten Topologie, erfordert aber steuerungs- und verdrahtungstechnisch einigen Aufwand. Und – viele sichere Ausgänge erhöhen die Gesamtkosten einer Applika tion. So bleibt die Frage, ob diese individuelle Spannungsabschaltung zum Beispiel jeder einzelnen Motorrolle einer Förderstrecke oder jedes einzelnen Stellan­ 01 Anwendungsmöglichkeiten für passive Sicherheit 02 Verwendung unterschiedlicher AUX-Potenziale innerhalb einer Anlage

TITEL I INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION triebs einer Verpackungsmaschine überhaupt notwendig ist. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung: Wenn der Aktuator über Ethernet sicherheitsgerichtet abgeschaltet wird, ist die datentechnische Verbindung unterbrochen – es ist kein Ansprechen oder Auslesen der Module, keine Diagnose oder quali fizierte Fehlerrückmeldung mehr möglich. Das ist weder Industrie-4.0-gerecht noch im Sinne digitalisierter IT-Strukturen zukunftssicherer Maschinenkonzepte. Oft reicht es aus, im Bedarfsfall einfach ganze Gruppen von Aktuatoren zeitgleich stromlos zu schalten. In diesem Fall ist passive Sicherheit eine günstige Alternative: Es lassen sich alle Ausgänge einzeln unsicher schalten und steuern oder im Ernstfall mit einem einzigen sicheren Ausgang ganze abgeschaltet werden müssen, ist der Aufwand einer Einzelabschaltung verzichtbar. Normen fordern Ausschluss von Querschlüssen Passive Sicherheit setzt voraus, dass die Energieversorgung für Kommunikation und 02 Sensorik galvanisch getrennt von der Versorgung der Aktuatorik verlaufen muss. Damit kann die Aktorik bei abgeschalteter Versorgung nicht fremdversorgt werden. Es soll ein Querschluss beziehungsweise generell der Fehlerausschluss zwischen der Hilfsenergie für die Aktuatorik (AUX) und dem Fremdpotenzial – der Energieversorgung Die passive Sicherheitstechnik lässt sich in alle gängigen Steuerungswelten integrieren Gruppen von Aktuatoren spannungsfrei schalten, etwa durch die sichere Ab schaltung der Versorgungsspannung aller angeschlossenen Aktuatoren in diesem Antriebsstrang. Sicherheitskonzepte hinterfragen und optimieren Die individuelle sicherheitsgerichtete Abschaltung einzelner Aktuatorik kann für viele Szenarien – ob im Ethernet- oder ASi- Netzwerk – die beste Lösung sein. Zum Beispiel, um sicherheitstechnische Normen zu erfüllen und Maschinensicherheit zu gewährleisten. Aber mittlerweile hinterfragen zunehmend mehr Maschinen- und Anlagenbauer ihre Sicherheitskonzepte und erkennen, dass die maximale Flexibilität, wie sie individuelle sichere Ausgänge bieten, nicht immer erforderlich ist. Wenn ganze Gruppen von Aktuatoren prozess- oder maschinenbedingt ohnehin zeitgleich sicher www.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 05/2021 25