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INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/2020

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/2020

STEUERN UND ANTREIBEN

STEUERN UND ANTREIBEN Weltweit im Einsatz Wie eine elektrische Antriebssteuerung mit Weitbereichseingang neue Märkte erobert Ein Hersteller von Linear-, Profil-Montage-, Verbindungs- und Modul-Technik stellt bei der Entwicklung neuer Produkte immer die jeweilige Anwendung in den Fokus. Das galt auch für eine neue elektrische Antriebssteuerung. Diese überzeugt u. a. durch ein energieeffizientes Schaltnetzteil, einem Weitbereichseingang für den weltweiten Einsatz sowie einer höheren Einschaltdauer als vergleichbare Produkte. Lesen Sie mehr. Die Exportquote des deutschen Maschinenbaus liegt seit dem Jahr 2010 stabil über 75 %, im Jahr 2018 betrug sie sogar 79 %. Für die global agierenden Hersteller von Maschinen und Anlagen ist es von Vorteil, wenn sie auf Aggregate und Komponenten zurückgreifen können, die weltweit gleichermaßen genutzt werden können. Schließlich ist jede landesspezifische Maßanfertigung ein nicht unerheblicher Kostenfaktor – auch im Hinblick auf die Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Als Lieferant von Anlagenkomponenten wurde auch RK Rose+Krieger mit diesem Thema konfrontiert. „Viele unserer Kunden sind im Export stark. In Gesprächen stellte sich heraus, dass vor allem bei Steuerungslösungen für elektrische Antriebe wie Hubsäulen und Elektrozylinder Handlungsbedarf besteht“, erklärt Holger Schmidt, Key Account Bernd Klöpper ist Marketingleiter bei der RK Rose+Krieger GmbH in Minden Manager bei RK Rose+Krieger. Viele der gängigen auf dem Markt verfügbaren Steuerungen könne man auch heute noch nur für eine bestimmte Netzspannung nutzen, da jedes Netz nach einer eigenen Steuerung verlange. Neben der nicht vorhandenen globalen Verwendbarkeit ließe in vielen Fällen auch die Einschaltdauer und Leistung zu wünschen übrig. „Viele Steuerungen sind nicht leistungsfähig genug. Das ist vor allem während der Inbetriebnahme ärgerlich, da die Hubsäule währenddessen ständig auf- und abgefahren werden muss“, so Schmidt. Eine neue Lösung solle zudem die Benutzerfreundlichkeit und Anpassbarkeit auf die individuellen Bedürfnisse optimieren, den Service erleichtern und gleichzeitig kompatibel mit den gestiegenen Kundenanforderungen an elektrische Hubsäulen sein. So sind z. B. immer häufiger Hubsäulen gefragt, die sich für ganz spezielle Einsätze eignen. Die Mindener Spezialisten nahmen sich dieser Kundenwünsche an und entwickelten mit der Multilift-II-Produktreihe nicht nur zahlreiche neue Hubsäulen, son­ dern mit der MultiControl II auch eine neue leistungsstarke Steuerung für die elektrischen Antriebe. Kompakt und dennoch leistungsfähig Für die Mindener Konstrukteure war schnell klar: damit die Antriebssteuerung unabhängig von landesspezifischen Netzspannungen eingesetzt werden konnte, bedurfte es eines kompakten und dennoch leistungsfähigen Schaltnetzteils mit Weitbereichseingang. Da es am Markt kein Gerät gab, das den Ansprüchen von RK Rose+Krieger genügte, entwickelten die Mindener kurzer Hand ihr eigenes vernetzbares Schaltnetzgerät. „Wir betrieben echte Grundlagenforschung und können jetzt mit einer Technik aufwarten, die es so am Markt bisher nicht gab“, erklärt Lukas Göking, Produktmanager elektrische Antriebe bei RK Rose+Krieger. Das neue Schaltnetzgerät schaffe den Spagat zwischen geringem Energieverbrauch und hoher Leistung. Darüber hinaus sei das Produkt in der Lage, ein Gewicht von 600 kg auf zwei Hubsäulen mehrfach hinauf und herunter zu bewegen, und dabei „cool“ zu bleiben. Dafür sorgt u. a. ein kühlendes Metallgehäuse. Gleichzeitig punktet die Steuerung mit einer höheren Einschaltdauer als alternative Produkte. Bereits die Basis Variante der Steue ­ rung verfügt über zahlreiche Softwarefunktionen wie dynamische Einschaltdauerberechnung, Temperaturüberwachung und 22 INDUSTRIELLE AUTOMATION 05/2020 www.industrielle-automation.net

STEUERN UND ANTREIBEN 01 02 visuelle Zustandsmeldung. Im Zusammenspiel mit dem neuen Handschalter mit sechs Funktionstasten und einem grafik fähigen Display kann der Anwender Hubbegrenzungen und Memorypositionen eingeben sowie Hubanzeige beziehungsweise Basishöhe ändern oder einstellen. Besonders servicefreundlich: die Parametereinstellungen eines Systems lassen sich mithilfe des Handschalters auf andere Systeme übertragen. Darüber hinaus kann der Anwender via QR-Code eigene Webseiten oder Montageanleitungen in der Landessprache seiner Kunden einbinden. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihren Service zu optimieren. Zeitaufwendige Übersetzungen oder zeitversetzte Hilfe gehören damit der Vergangenheit an. Zusätzlich können über das Display des Handschalters die Stromaufnahmen der Antriebe und die Fehlerhistorie eingesehen werden. Premium-Variante mit erweiterten Softwarefunktionen Die Premium-Variante der MultiControl II besitzt weitere, von RK Rose+Krieger entwickelte Softwarefunktionen. Dazu zählen u. a. die integrierte Kollisionserkennung „Smart Product Protection (SPP)“ sowie die absolute und die relative Positionierung. Die Softwarefunktion „Absolute Positionierung“ gestattet das präzise Anfahren einer zuvor definierten Position bezogen auf den kompletten Verstellbereich. Die Funktion „Relative Positionierung“ erlaubt das stufenweise Verfahren bezogen auf die aktuelle Position des Antriebs. Die integrierte Kollisionserkennung detektiert Hindernisse in der Auf- und Abwärtsbewegung – unabhängig von Belastungen und anderen Umgebungsparametern – und stoppt rechtzeitig, um das Produkt zu schützen. Die Feinfühligkeit des Systems stellt der Kunde nach seinen Anforderungen selbst ein. „Viele unserer Kunden, die bereits die Vorgängersteuerung kannten und von den Funktionen der neuen Pre mi um-Variante Hubsäulen für spezielle Einsätze werden immer beliebter 01 Zur Multilift-II-Produktfamilie zählen auch der Multilift II Impact mit integriertem Dämpfungssystem und der Multilift II ESD mit elektrisch leitfähig verbundenen Profilen 02 Die Möglichkeiten der Premium-Variante kommen vor allem beim Einsatz in Leitwarten zum Tragen erfuhren, entschieden sich für diese Ausführung, obwohl für ihre Anwendung auch die Basic-Version vollauf genügt hätte“, berichtet Schmidt. Dabei sorgt vor allem die Kollisionserkennung für die Beliebtheit der Premium-Ausführung. Diese spielt unter anderem bei verschachtelten Arbeitsplätzen, bei denen die Gefahr besteht, dass sich die einzelnen Arbeitsebenen festfahren, ihre Vorzüge aus. Dabei kann der Anwender selbst entscheiden, ob er die Steuerung so einstellt, dass sie beim Festfahren selbsttätig wieder freifährt oder einfach nur stoppt. Ein Arbeitstisch darf beispielsweise automatisch freifahren, eine Monitorebene dagegen nicht, da hier zunächst geprüft werden muss, ob kein weiterer Schaden entstanden ist. Ideal für ergonomische Montagearbeitsplätze Die Möglichkeiten der Premium-Variante der MultiControl II kommen vor allem beim Einsatz in Leitwarten zum Tragen. Hier kommen häufig in der Tischebene andere Antriebstypen zum Einsatz als in der Monitorebene. Für eine optimale Arbeitsergonomie müssen die beiden Ebenen unabhängig voneinander verfahren werden können. Dafür waren bislang zwei Steuerung erforderlich. Heute genügt eine: die MultiControl II quadro in der Premiumausführung. Aufgrund eines entsprechend programmierten Antriebsgruppenmanagements erkennt die Steuerung die unterschiedlichen Antriebstypen. Bilder: Aufmacher Gstudio – stock.adobe.com, sonstige RK Rose+Krieger www.rk-rose-krieger.com www.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 05/2020 23