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Industrielle Automation 4/2017

Industrielle Automation 4/2017

MODERNE

MODERNE KOMMUNIKATIONSLÖSUNGEN I SPECIAL Der „direkte Draht“ Profinet vereinfacht die Integration von Befehls- und Meldegeräten Befehls- und Meldegeräte werden gedrückt, gedreht oder signalisieren einen bestimmten Status. Die Verdrahtung ist rein elektrisch – wie auch der Signalaustausch. Wir stellen Ihnen eine Lösung vor, die es erlaubt Taster & Co. über Profinet einfach in die Steuerungstopologie zu integrieren. Und das sowohl bei der Standard-Automatisierung als auch in der Sicherheitstechnik. Die Welt der Befehls- und Meldegeräte ein gutes Stück moderner machen – das hat Siemens mit der neuen Serie „Sirius Act“ erreicht. Vier unterschiedliche Designlinien für Taster, Drehknebel, Schlüsselschalter, Not-Halt-Geräte etc. bieten ein flexibles Auswahlspektrum. Ebenso flexibel sind die Einsatzgebiete wie Beispiele aus dem industriellen Umfeld belegen. So betont Christian Bufler, Abteilungsleiter Elektrotechnik bei Wimo Hebetechnik in Woringen: „Das Design finde ich gut.“ Hugues Le Forestier, Prozessingenieur bei Siemens, der sich auch um den Einsatz der modernen Befehls- und Meldegeräte an Fertigungsanlagen für e-Cars kümmert, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die leichte Montage mit einem Dreh sowie die Anbindung an Grundsätzlich folgt die Entwicklung von Sirius Act dem Leitgedanken, dass die Kommunikation flexibel und einfach ablaufen muss. Bei der Wahl der Befehls- und Meldegeräte spielt es also keine Rolle, wie die spätere Signalanbindung stattfindet: Sowohl bei der konventionellen Verdrahtung als auch beim busbasierten Anschluss sind sowohl die frontseitigen Betätiger wie Taster, Schalter, Melder als auch die rückseitigen Halter die gleichen. Das bedeutet: Anwender sparen in Bezug auf Engineering-Aufwand und bezüglich der Bevorratung von Anfang an. Eine Einheitliche Lösung für die Profinet-Anbindung Die Digitalisierung industrieller Automationsprozesse schreitet weiter voran. Profinet gefallen mir besonders gut.“ Modernes Design, einfache Handhabung, robuster Aufbau für IP69 (IP69K) und nicht zuletzt die freie Wahl der Signalanbindung bilden die Grundlage für die optimale Konstruktion von Maschinen und Anlagen sowie den zuverlässigen Einsatz – selbst im härtesten Industriealltag. Neben der konventionellen Verdrahtung lassen sich die Befehls- und Meldegeräte via AS-Interface, IO-Link und nun auch per Profinet bzw. Profisafe mit der Steuerungsumgebung verbinden. Christian Bufler bestätigt: „Die Profinet-Anbindung gefällt mir, da der Verdrahtungsaufwand sinkt und die Anbindung an die Steuerung vereinfacht wird.“ Und auch Hugues Le Forstier bestätigt, dass „bei Sirius Act sowohl Profinet als auch Sicherheitstechnik möglich sind“. Im Fall der Profinet-Anbindung mit zertifiziertem Profinet-Teilnehmer handelt es sich um ein Kommunikationsmodul das für sämtliche Geräte gleich ist und mit zwei Schnittstellen für jeweils eine siebenadrige Flachbandleitung ausgestattet ist. Nur die auf der Rückseite einfach aufzuschnappenden Interface- und Terminalmodule unterscheiden sich. Insgesamt können bis zu 21 Befehls- und Meldestellen in Reihe geschaltet und anschließend mit dem Interfacemodul verbunden werden. Dieses gibt es sowohl für die Standardautomatisierung als auch für fehlersichere Anwendungen mit dem dazu gehörigen Not-Halt-Taster. Im Grunde genommen folgt die dahinter liegende Systematik dem modularen Aufbau wie ihn Automatisierer bereits von der dezentralen Peripherie Simatic ET 200SP her kennen: Vorne befindet sich das Interfacemodul, an das sich die gewünschte Anzahl an Befehls- und Meldegeräte per Profinet-Anbindung anreihen lässt. Vorteile eines Profinet-Anschlusses Häufig befinden sich in Maschinen und Anlagen die Bedientableaus in Entfernung zum Schaltschrank, in dem wiederum die Steuerung sitzt. Im Gegensatz zur konventionellen Verdrahtung, die durch viel Aufwand, lange Kabel und dicke Kabelstränge gekennzeichnet ist, muss hier lediglich das typisch grüne Kabel vom Kommunikations- Helmut Staufer, Produktmanager, Claudia Ehrler, Marketingmanager; beide Siemens AG in Fürth 60 INDUSTRIELLE AUTOMATION 4/2017

01 Bis zu 20 Taster, Drehknebel, Leuchtmelder etc. lassen sich per Flachbandleitung von der Rolle an ein Profinet-Interfacemodul anbinden bis IP66 zertifiziert modul zur Steuerung geführt werden. Dieser Vorteil der einfachen Leitungsführung ist auch dann spürbar, wenn viele Befehls- und Meldegeräte in der Schaltschranktür verbaut sind. Auch der gesamte Engineering-Prozess wird mithilfe des Sirius Act Konfigurators vereinfacht. Mit diesem intuitiv bedienbaren Online-Tool lassen sich Gehäuse und Beschriftungen individuell zusammenstellen. Besonders einfach dank der bildbasierten Komponentenauswahl per Drag-and-Drop-Funktion sowie einer grafischen Vorschau. Komfortable Maschinenintegration Im Zuge der Digitalisierung industrieller Prozesse wie sie gemäß Industrie 4.0 forciert werden, fördert eine solch moderne Signalanbindung die geforderte Maschinenintegration. Bei Siemens gibt es drei unterschiedliche Grundmodule: für die reine Signalaufnahme (Taster), für die beleuchtete Signalaufnahme (Taster + LED) sowie Meldegeräte (LED-Leuchte). Dabei „merkt“ die Steuerung sofort, wenn falsche Terminalmodule installiert wurden. Bei der Entwicklung von Sirius Act stand die Forderung im Mittelpunkt, dass sowohl bei der Installation als auch bei der Signal anbindung ein möglichst geringes Fehlerrisiko vorhanden ist. Auch ein servicebedingter Austausch von Befehls- und Meldegeräten ist einfach und fehlerfrei möglich. Man öffnet lediglich die Leitungsports, zieht die Flachbandleitungen heraus, steckt das neue Terminal-Modul auf das Befehls- bzw. Meldegerät auf, kürzt die durchdrungenen Adern der Flachbandleitung mit einer Schere und kontaktiert sie in gewohnter Weise neu durch Verschließen der Leitungsports. So oder so – ob bei der Erstinstallation und Inbetriebnahme oder im Servicefall: Mit der busfähigen Profinet-Variante von Sirius Act lässt sich meist mehr als die Hälfte der Zeit sparen wie sie in der Regel bei konventioneller Verdrahtung gebraucht wird. Zudem zeigt sich die Kostenbilanz einer solchen Modernisierung vergleichsweise moderat. Denn durch die modular aufgebaute, flexible Profinet-Anbindung können in manchen Fällen die sonst notwendigen E/A-Zusatzmodule an Steuerung, dezentraler Peripherie oder die eigens für die E/A- Anbindung notwendigen Peripheriegeräte komplett entfallen. Gleiches gilt bei sicherheitsrelevanten Automatisierungslösungen. Denn das Profinet-Interfacemodul für Sirius Act gibt es auch fehlersicher. Dieses kann über den Profinet-Standard und mit dem Busprofil Profisafe mit einer fehlersicheren CPU kommunizieren. Damit ist es möglich einen Not- Halt-Taster, der Teil der Sicherheitskette ist, einzubinden. Weitere Infos: www.siemens.com/sirius-act Bilder: Siemens AG Kabeldurchführung universell robust hygienisch Die Kabeldurchführung KEL-DPU mit Zugentlastung für Leitungen ohne Stecker. starke Zugentlastung einfache Bestückung hohe Packungsdichte hygienisches Design bis bis IP65 zertifiziert bis IP66 zertifiziert www.siemens.com 02 Die Drucktaster und Leuchtmelder lassen sich über Profisafe auch in der Sicherheitstechnik nutzen – mit all den Vorteilen einer digitalen Kommunikation EMO Hannover | 18.09. – 23.09.17 Halle 25 | Stand A37 www.icotek.com