Aufrufe
vor 3 Jahren

INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2020

  • Text
  • Industrielle
  • Automation
  • Sensoren
  • Unternehmen
  • Sensorik
  • Anwendungen
  • Hinaus
  • Software
  • Einsatz
  • Messtechnik
  • Sammelmappe
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2020

SENSORIK UND MESSTECHNIK

SENSORIK UND MESSTECHNIK I INTERVIEW „Miniaturisierte Lösungen weiter auf dem Vormarsch“ Ein Interview mit Goran Pandza, spezialisiert im Bereich Vertrieb und Applikation bei dem Unternehmen IC-Haus Mit den neuen absoluten Reflexiv-Encoder-Chips von IC-Haus können Anwender jetzt in die Genauigkeitsdimensionen der optischen Positions- und Geschwindigkeitssensorik vorstoßen. Eine universelle Sensor-Plattform für ein möglichst breites Feld an Anwendungen zu designen ist ein revolutionärer Ansatz in der Encoder-Technologie, der kurz davorsteht, neue Anwendungen in der Robotik und Automatisierung zu erschließen. Einer, der das genau weiß, ist Goran Pandza, als Experte in Vertrieb und Applikation verantwortlich für optische Encoder, LEDs und Mikrosysteme bei IC-Haus. Herr Pandza, vor allem im Rahmen von Industrie-4.0-Anwendungen lässt sich eine immer stärker werdende Nachfrage an miniaturisierten Encoder-Lösungen, die sich einfach integrieren lassen, erkennen. Wie schätzen Sie den Bedarf an solchen Lösungen ein? Neben den klassischen Anbau-Encodern sehen wir einen steigenden Bedarf an integrierten Encoder-Lösungen, zum Beispiel aus dem Bereich der Robotik. Vor allem in miniaturisierten Applikationen sind dabei hohe Stückzahlen zu erwarten. Mit dem absoluten Reflexiv- Encoder-Chip vom Typ IC-PZ sehen wir unter anderem Lösungen, die einen flachen Aufbau im Millimeterbereich erfordern. Mit den neuen Reflexiv-Encoder-Chips aus Ihrem Hause lassen sich jetzt Genauigkeiten bei der optischen Sensorik für Position und Geschwindigkeit feststellen. Was ist das Besondere dabei? Das Besondere dabei ist, dass durch die reflexive Technologie und die in den Abtastchip integrierte LED die Notwendigkeit entfällt, die Beleuchtungsquelle aufwändig auf der anderen Seite der Codescheide zu montieren und zu verdrahten. Durch das linsenlose Design des optischen Pfades können wir große mechanische Toleranzen bei der Fertigung des Encoders zulassen, ohne dabei die Performance zu beeinträchtigen. Was genau verbirgt sich hinter Ihrer EncoderBlue-Technologie, für die Sie vor geraumer Zeit einen Innovationspreis erhalten haben? Lassen Sie mich es so erklären: Die kürzere Wellenlänge und Eindringtiefe der Photonen verbessert wesentliche Eigenschaften inkrementeller und absoluter Encoder wie Auflösung, Signalamplitude, Klirrfaktor und Jitter. Dabei kommen Effekte einer modernen Technologie verstärkend zusammen: Blaues Licht weist bei gleicher Spaltbreite auf der Codescheibe eine verringerte Beugung gegenüber langwelligem Licht auf und kann deshalb schärfer abbilden. Moderne Silizium-Halbleiterprozesse ermöglichen feinere und flachere Strukturen, die der geringeren Eindringtiefe des blauen Lichts entgegenkommen und den Wirkungsgrad verbessern. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Konzipierung einer universellen Sensor- Plattform für ein möglichst breites Einsatzspektrum ein einschneidender 14 INDUSTRIELLE AUTOMATION 03/2020 www.industrielle-automation.net

Ansatz in der Encoder-Technologie: Welche neuen Anwendungen lassen sich Ihrer Ansicht nach damit im Robotikund Automatisierungsbereich realisieren? Mit nur zwei Bausteinen mit identischem Footprint und Pinout kann der Anwender Radien von 16 Millimeter Durchmesser bis hin zu linearen Applikationen bedienen. Eine Anpassung der Hard- und Software ist dabei nicht erforderlich. Programmierbare Auflösungen ermöglichen darüber hinaus eine unbegrenzte Flexibilität, sodass große Industrieroboter als auch kompakte Cobots auf die gleiche Sensorplattform zurückgreifen. Über die BiSS-Schnittstelle lassen sich nicht nur mehrere Encoder in Kette schalten – es können zusätzlich Sensoren für Predictive Maintenance und Sensor Fusion mit in die BiSS-Kette integriert werden. Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz dieser Technologie für den Anwender? Mehr Drive. ACOPOS P3. www.br-automation.com/ACOPOSP3 Neben den bereits erwähnten Einsparungen beim Bauraum sind mit der PZ-Serie jetzt auch absolute Geber mit Genauigkeitsklassen möglich, die bislang in bestimmten Applikationen nicht vorstellbar waren. Durch den reduzierten Entwicklungsaufwand für ganze Encoder-Serien, eine vereinfachte Montage und die Möglichkeit, verschiedene Auflösungen über eine Programmierung abzubilden, sind letztendlich auch Kosteneinsparungen möglich. Was glauben Sie: Wo wird die Reise hingehen? Die Nachfrage wird sicherlich hin zu höheren, im System erzielbaren Genauigkeiten gehen. Hierbei kommen wir Anwendern durch integrierte intelligente Korrekturen entgegen, die einen gewissen Grad an Dejustage im Assemblierungsprozess kompensieren können. Safety ist ein Thema, das uns immer mehr beschäftigt: hier werden wir in Zukunft weitere Produkte entwickeln. Für unsere reflexiven Encoder-Chips sehen wir bereits jetzt eine starke Nachfrage und sind zuversichtlich, mit dieser Innovation einen breiten Markt adressieren zu können. Die Fragen stellte Marie Krueger, Redakteurin, INDUSTRIELLE AUTOMATION Bilder: iC-Haus www.ichaus.de Wie haben sich die Einschränkungen im ersten Quartal der Corona-Pandemie auf Ihre Entwicklungsaktivitäten ausgewirkt? Wir haben bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um das Tagesgeschäft vollständig aufrecht zu erhalten. Meetings werden per Videokonferenz durchgeführt; wer kann, arbeitet aus dem Homeoffice und für alle produzierenden Abteilungen haben wir einen nichtüberlappenden Schichtbetrieb eingeführt. Unsere Entwicklungsabteilungen arbeiten ungehindert weiter. Schneller 3-Achs-Servoverstärker mit 50 µs Abtastzeit Präziser Exaktere Regelung durch virtuelle Sensorik Intelligenter Safe Motion bis SIL3 / PLe / Kat 4 Stärker Höchste Leistungsdichte seiner Klasse