Aufrufe
vor 2 Monaten

INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2025

  • Text
  • Industrielle
  • Automation
  • Sensoren
  • Unternehmen
  • Maschinen
  • Einsatz
  • Kabel
  • Sensorik
  • Eingesetzt
  • Sensorkopf
INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2025

SPECIAL

SPECIAL CONNECTIVITYMODULARE STECKVERBINDER VEREINFACHEN DIE MASCHINENMONTAGEWEG MIT DEM KLOTZ AM BEINDer Steckverbindersorgt für einesichere Verbindungvon Portal undMaschinenbettDie ReichenbacherHamuel GmbH stellthochindividuelleCNC-Bearbeitungszentrenfür Kunden in ganz Europaher. Damit das Werkzeugstets millimetergenau anOrt und Stelle ist, brauchtes eine zuverlässigeLeitungsführung, diedas Unternehmenmit Produkten vonIgus realisiert.Fast über die ganze Breite der Fertigungshalle steht eine Vision-Flexvon Reichenbacher Hamuel. Das CNC-Bearbeitungszentrumzur spanenden 6-Seiten-Bearbeitung vonAluminium- und Kunststoffprofilen wartet dort auf seineAbholung. Es wird komplett fertig montiert auf einen Lkw verladen,der es dann schnellstmöglich zum Kunden bringt. Die Anlageist nur eine von mehreren, die gleichzeitig auf dem Geländevon Reichenbacher Hamuel im oberfränkischen Dörfles-Esbachgefertigt werden. Seit über 70 Jahren entwickelt und produziertdie Firma maßgeschneiderte Bearbeitungszentren zur Bearbeitungvon Holz, Aluminium, Kunst- und Verbundstoffen für eineVielzahl an Branchen. Dazu zählen die Flugzeug-, Automobil-,Schiffs- und Schienenfahrzeugindustrie, aber auch der Holzhaus-,Treppen- und Möbelbau. Dabei ist keine Maschine wie dieandere: „Bei uns gibt es nichts von der Stange, wir reagieren flexibelauf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden“, erläutertRené Leipold, Einkaufsleiter der Firma, die zur international tätigenScherdel-Gruppe gehört. Das wissen die Kunden zu schätzen:Mehr als 220 Mitarbeitende kümmern sich um Anwendungenvor allem im Dach-Raum und in Osteuropa. Maschinen vonReichenbacher Hamuel sind aber auch weit darüber hinaus inKanada oder Mexiko zu finden. Besonders die Vision-Flex wirdhäufig vom Markt nachgefragt. Neben einemMaschinenbett zur Führung des Werkzeugsbesteht die Vision-Flex aus einem großenPortal, das im Laufe der Montage auf demBett angebracht werden muss. Die Besonderheitdabei: Die beiden Teile müssen nichtnur physisch, sondern auch elektrisch zusammengebrachtwerden. Während Reichenbacher Hamuel dieLeitungen in der Vision-Flex durch drei Energieketten führt, liegtdie zentrale Komponente weitgehend im Verborgenen: Die zentraleSteckstelle mit Module Connect von Igus erlaubt die einfacheund schnelle Verbindung von Maschinenbett und Portal.X-, Y-, UND Z-KETTE VERBINDENDie Herausforderung in der Montage liegt vor allem in den unterschiedlichenBewegungsrichtungen der Leitungen. Denn im Portalwird das Werkzeug über jeweils geschlossene und bereits fertigkonfektionierte Energieketten von Igus auf der y- und z-Achsepräzise positioniert. Wenn sich das Portal später allerdings aufdem Bett bewegt, dann macht diese Verschiebung eine 5,2 m langeR4.56-Energiekette entlang der x-Achse möglich, die direkt amMaschinenbett montiert ist. „Da die Leitungsführung allerdingsschon bei der Vormontage im Portalbau dabei sein musste, lag diex-Kette wie ein Klotz am Bein am Portal, hatte dort bis zur Endmontageeigentlich keine Funktion“, erinnert sich Erik Pohlein,Elektrokonstrukteur bei Reichenbacher Hamuel. „Das war einfachstörend und hat nicht in den Fertigungstakt gepasst“. Wurdedas Portal schließlich zur Montage per Kran von einer Hallenseite01 Die Vision-Flex ist ein CNC-Bearbeitungszentrumzur spanenden 6-Seiten-Bearbeitungvon Aluminium- und Kunststoffprofilen38 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2025/02 www.industrielle-automation.net

SPECIAL CONNECTIVITYauf die andere zum Maschinenbett gebracht, musste die x-Ketteimmer umständlich mitgeführt werden – das war für alle Beteiligtenaufwendig und dauerte lange. Pohlein machte sich also aufdie Suche nach einer Alternativmöglichkeit, bei der die x-Kette inder Portal-Vormontage gar nicht auftaucht, sondern erst in derEndmontage verbunden wird. Auf der Hand lagen für den ElektrotechnikerSteckverbindungen. „In anderen Maschinen haben wirviele einzelne Stecker, die konfektioniert und bei der Montage zusammengestecktwerden müssen“, so Pohlein. Auch diese Lösungist aufwendig und birgt die Gefahr, dass Stecker falsch gestecktwerden.SCHNITTSTELLE NACH MASS IMBAUKASTENPRINZIPIn Zusammenarbeit mit Oliver Köhler, dem für ReichenbacherHamuel zuständigen technischen Verkaufsberater bei Igus, fandPohlein die passende Lösung: Den modularen SteckverbinderModule Connect von Igus, mit dem die Leitungen zwischen Maschinenbettund Portal einfach und fehlerfrei verbunden werdenkönnen. Module Connect basiert auf einem Baukastenprinzip:Aus mehreren Stecker-Gehäusen lässt sich eine individuelle undzusammenhängende Steck-/Trennstelle als Modul konfigurieren.Jedes Gehäuse ist mit bis zu vier verschiedenen Isolierkörpernbestückbar, welche die zahlreichen Kontakte beinhalten. Im Anschlusswerden die Gehäuse zusammengefügt, was für eine großeBreite an unterschiedlichen Modulvariationen in individuellerBreite und Höhe sorgt. Durch sein flaches und platzsparendesGehäuse bei einer hohen Kontaktdichte ist Module Connect auchMIT DEM MODULAREN STECK-VERBINDER WERDEN LEITUNGENSCHNELL UND FEHLERFREIVERBUNDENin beengten Räumen die passende Lösung. So ist es auch in derVision-Flex: Für die Stecker ist nur wenig Platz vorgesehen,schließlich liegt der Fokus der Anlage nicht auf der Steckverbindung,sondern auf der Funktionalität. Mit Module Connectkönnen verschiedene Einsätze für Motor-, Servo-, Geber- undLichtwellenleiter sowie Netzwerktechnik und Pneumatik genutztwerden. Die Module sind einzeln abgeschirmt und damit EMVgeschützt.STECKEN VEREINFACHT FERTIGUNGUND MONTAGEReichenbacher Hamuel hat mit dem neuen Steckverbinder daszentrale Problem gelöst. Statt die x-Kette schon in der Portal-Vormontageumständlich mitzuführen, liegt die Kette bis zur Endmontagedirekt am Maschinenbett. Sobald das Portal dorthin gebrachtwurde, braucht es nur noch ein sekundenschnelles Stecken– und die Verbindung ist hergestellt. Eine zusätzliche Kodierungist nicht notwendig, da Module Connect durch denmodularen Aufbau der Schnittstelle selbstkodierend ist. „Dassorgt für einen deutlich leichteren Prozess sowohl in der Fertigungwie auch in der Montage“, sagt Erik Pohlein. Sein KollegeRené Leipold pflichtet ihm bei: „Für uns bedeutet Module Connecteine große Zeitersparnis“, weiß er. Denn der vorherige Aufwandrund um die x-Kette summierte sich pro Anlage auf mehrereStunden, die nun fast komplett wegfallen. Von dem Steckerprofitieren nicht nur die Mitarbeitenden in der Fertigung, sondernauch der Einkauf und die Logistik. Schließlich braucht esdie x-Kette nun erst deutlich später im Fertigungsprozess. Auchspäter bei der Wartung der Anlagen überzeugt Module Connect:„Durch den Stecker habe ich natürlich eine definierte Trennstelle,falls mal ein Kabel defekt sein sollte“, sagt Erik Pohlein.30 JAHRE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEITDie Nutzung von Module Connect ist auch das Ergebnis einerjahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen ReichenbacherHamuel und Igus. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit über30 Jahren zusammen, haben unzählige Projekte umgesetzt. „Unsverbindet eine rundum sehr gute Zusammenarbeit, die sich überdie Jahre hinweg immer wieder bewährt hat“, sagt René Leipold.Es gebe einen schnellen Draht zu den Expertinnen und Expertenvon Igus, allen voran zu Oliver Köhler. „Ein Anruf genügt und unswird geholfen“, so Leipold. Sollte es vor Ort an der Maschine etwaszu besprechen geben, dann stoßen neben Köhler auch Kollegenvom Firmensitz in Köln dazu. Sie nehmen Maß, besprechenDetails – und das ganz ohne Mehrkosten. Auch Markus Hüffel,Produktmanager für Readycable und Readychain, freut sich überdie erfolgreiche Umsetzung und den erreichten Mehrwert fürden Kunden. „Die Erfahrungen und der direkte Austausch mitReichenbacher Hamuel sind natürlich für uns in der Produktentwicklunginteressant“, erklärt er. Mit den fertig bestückten Readychainshat man bei dem Unternehmen bereits vor vielen Jahreneinen Nerv getroffen. „Ich erinnere mich noch an Zeiten, als wirLeitungen selbst durch die Energieketten legen mussten“, meintErik Pohlein. So arbeiten Reichenbacher Hamuel und Igus weiterhindran, den Fertigungsprozess und die Montage so einfachwie möglich zu gestalten. Der Stecker Module Connect und diefertig konfektionierte Readychain sind dafür die passendeGrundlage. Von der Einfachheit und der Modularität ist man inDörfles-Esbach überzeugt. „Der Klotz am Bein ist jetzt weg“, resümiertRené Leipold.Bilder: 01 Reichenbacher Hamuel, sonstige Iguswww.igus.de02 Im Portal sind fertig konfektionierte Energiekettenvon Igus, sogenannte Readychains, verbautUNTERNEHMENIgus GmbHSpicher Str. 1a, 51147 Kölnwww.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 2025/02 39