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Industrielle Automation 2/2019

Industrielle Automation 2/2019

SZENE I KOMMENTAR

SZENE I KOMMENTAR Selbstverteidigung für Patentinhaber „Der Autor“ Dr. Heiner Flocke leitet das Unternehmen iC-Haus GmbH, das auf die Herstellung von integrierten Schaltkreisen (ASSPs/ASICs) für Industrie- und Automotive- Anwendungen spezialisiert ist. Außerdem ist er Vorsitzender von patentverein.de e.V., eine Selbsthilfeorganisation des industriellen Mittelstands in Patentfragen. Nähere Informationen erhalten Interessenten unter dem folgenden Internetlink: www.patentverein.de Die Rechtspraxis im Patentwesen birgt für Patentinhaber und insbesondere für angegriffene, vermeintliche Verletzte erhebliche Unwägbarkeiten und Risiken. Gerade mittelständische Unternehmen geraten zunehmend in die Defensive. Dr. Heiner Flocke hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Schwächen im gewerblichen Schutzrecht aufzuklären. Der Vorstandsvorsitzende des Patentvereins beklagt, dass Taktierer und Trolle das komplette Patentsystem ad absurdum führen können. Sogar Angriffe aus wissentlich schwachen Patenten bedrohen den innovativen Mittelstand bis hin zur Existenzvernichtung. Eigentlich hat das grundsätzlich begrüßenswerte Patentgesetz die Förderung und den Schutz von Innovationen zum Wohle der Bürger in Industrienationen im Blick. In einer anschwellenden Patentflut verkommen die Schutzrechte aber immer mehr zum Machtmittel und zum Aufbau einer Drohkulisse. Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Sensorik und Automatisierung sind darauf angewiesen, dass ihre Patentrecherchen und Bewertungen zum Stand der Technik auch tragen. Entwicklungen für die Fertigung und Produktion sind in Industriemärkten eine kosten- und zeitintensive Investition. Auch wenn ein Werkvertrag die Risiken und Haftungen vermeintlich regelt, bleibt das Patentwesen als Damoklesschwert über mehrjährigen Entwicklungsarbeiten bestehen. Allein eine Klageerhebung kann Projekte zum Stillstand bringen und Existenzen vernichten, bevor über Verletzung und Validität eines Patents entschieden wird. Zudem können im Falle eines gerichtlichen Verfahrens hohe Kosten entstehen. Dr. Flocke rät deshalb zu verschiedenen Maßnahmen, die im Folgenden auszugsweise ausgeführt werden. Maßnahmen zum Schutz von Innovationen Eingehende Recherche. Schon während der Entwicklung ihrer Produkte müssen Mittelständler die relevanten Patente der Wettbewerber kennen und im Zweifel technisch umgehen. Eine wasserdichte Recherche könne allerdings selbst ein Patentanwalt nicht garantieren. Abwehrpatente. Mittelständler sollten laut Flocke in einer eigenen Anmeldung ihre Innovation explizit abgrenzen von den Patenten der Wettbewerber. „So nutzen sie die Erteilungsfreude der Patentämter zu ihren Gunsten und erhalten eine offizielle Schrift zur Abwehr von späteren Verletzungsvorwürfen.“ Prior Art Publishing. Falls kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihr Produkt nicht selbst zum Patent anmelden wollen, sollten sie zumindest vermeiden, dass Dritte ihnen diesbezüglich zuvorkommen können. Eine Möglichkeit ist, einen „Stand der Technik“ zu schaffen. Das gelingt den Erfindern, indem sie ihre Ideen z. B. in Vorträgen, Fachartikeln und notariell bestätigten Aushängen öffentlich machen. „Fachartikel in eher unbekannten, auch fremdsprachigen Printmedien verschaffen dabei eine vorhandene, aber schwer zu recherchierende Öffentlichkeit“, so Flocke. Crowd Sourcing. Wer ein störendes Patent möglichst schnell zu Fall bringen will, kann im Internet Hilfe finden. Mitglieder spezieller Communities, darunter Studierende, Patentprüfer, Technikexperten und Ingenieure, suchen weltweit nach dem neuheitsschädlichen „tödlichen Treffer“ gegen das erteilte Patent. Ihr Anreiz ist eine finanzielle Belohnung. Bilder: Aufmacher Fotolia; iC Haus www.ichaus.de 8 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2019

SZENE Sensorik- und Messtechnikbranche wächst moderat Wie der AMA Verband mitteilt, hat die Branche der Sensorik und Messtechnik im dritten Quartal 2018 zwei Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorquartal wurde zudem ein Plus von zwei Prozent bei den Auftragseingängen verzeichnet. An der quartalsweisen Befragung, deren Ergebnisse Anfang Dezember 2018 bekanntgegeben wurden, beteiligten sich 460 Mitglieder. „Zeigte sich die Stimmung des produzierenden Gewerbes in den letzten Monaten gedämpft, verzeichneten unsere Mitglieder ein moderates Umsatzwachstum von zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal“, sagt AMA-Geschäftsführer Thomas Simmons. „Vergleichen wir allerdings die Ergebnisse des 3. Quartals 2018 mit denen des 3. Quartals 2017, erwirtschaftete die Branche ein Plus von 17 Prozent.“ Die Akteure blickten zuversichtlich auf das vierte Quartal 2018 und erwarteten ein weiteres Umsatzwachstum von vier Prozent. Treiber sind insbesondere die fortschreitende Digitalisierung sowie das Thema Künstliche Intelligenz. www.ama-sensorik.de Exkursion bringt Praktika und Facharbeiten ein Der Bildverarbeitungsspezialist Vision + Control war auf der Messe Vision in Stuttgart im November nicht nur mit einem Stand vertreten. Das Unternehmen aus Suhl hatte auch erneut Studierende der TU Ilmenau und ausgewählte Schüler zu einer Exkursion auf die Bildverarbeitungsmesse eingeladen. Diese konnten dort Top-Firmen der Branche kennenlernen und sich einen Eindruck von den beruflichen Möglichkeiten verschaffen. Nach der Exkursion bei der letzten Vision 2016 hätten sich mehrere Praktika und Facharbeiten für die Teilnehmer ergeben, berichtet Jürgen Geffe, Geschäftsführer von Vision + Control. Vor vier Jahren hatte das Unternehmen gemeinsam mit drei weiteren Anbietern aus der Branche eine Stiftungsprofessur an der TU Ilmenau ins Leben gerufen. „Die traditionelle Zusammenarbeit mit den regionalen Forschungs- und Bildungseinrichtungen ist eine Quelle unseres technologischen Potentials, das wir letztlich an unsere Kunden weitergeben“, erklärte Geffe. www.vision-control.com Framos vertreibt Objektive von Daiwon Daiwon hat für seine Weitwinkel- Objektive als Distributor für Europa und Amerika Framos gewählt. Die Objektive werden in den Bereichen Überwachung, Smart Home, IoT und Automotive eingesetzt. Das Vision-Portfolio von Framos wird nun ergänzt mit den M12-, M10- und Board-Mount- Objektiven für Embedded Vision. Das Portfolio von Daiwon umfasst hochwertige Objektive für kleine Embedded-Vision-Anwendungen, Objektive im mittleren Preissegment und Custom-Lenses. In Kombination mit dem bestehenden Angebot von Framos ermöglichen die Daiwon- Produkte die einfache Zusammenstellung von Vision-Systemen. Der koreanische Hersteller Daiwon hat sich seit seiner Gründung 1988 zu einem der weltweit führenden Objektiv- Hersteller entwickelt. Er bietet nicht nur Standard-Optiken an, sondern erfüllt auch individuelle Design- und Entwicklungsanforderungen. Framos bietet von Sensoren und System- Lösungen bis zu Dienstleistungen alles an, um Maschinen das Sehen beizubringen. www.framos.com Datenlogger ALMEMO ® 710 • 10 Eingänge für beliebige Sensoren • hochgenaue Messung • mobil oder stationär • zuverlässige Datenauswertung Jetzt Infos anfordern! info@ahlborn.com SENSOR+TEST Nürnberg 25. -27.6. 2019 Halle 1, Stand 261 AHLBORN Mess-und Regelungstechnik GmbH • Tel: 08024/3007-0 www.ahlborn.com