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Industrielle Automation 2/2017

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Industrielle Automation 2/2017

INDUSTRIELLE

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION Versionsverwaltung in der Automation Datenmanagementsystem hilft bei der Bereitstellung einer Datenbasis für Änderungen in der Produktionsanlage Um Optimierungen oder einen Umbau an einer Produktionsanlage vornehmen zu können, muss der aktuell gültige Softwarestand der Anlage bekannt sein. Voraussetzung dafür ist eine vollständige Änderungshistorie, die auch ungewollte Änderungen des Programms erfasst. Unterstützung dabei bietet ein Datenmanagement- System, das nicht nur eine lückenlose Datenbasis, sondern auch eine höhere Datensicherheit in Produktionsanlagen und Unternehmen gewährleistet. Je höher der Automatisierungsgrad in der Produktion, umso wichtiger ist eine genaue Abstimmung aller prozessbeteiligten Einheiten aufeinander. Diese Anforderung ist nicht nur für die Inbetriebnahme einer Anlage, sondern auch im laufenden Produktionsbetrieb von Bedeutung. Es sind immer wieder Optimierungen und Anpassungen des Produktionsprozesses erforderlich, um auf die wachsenden und wechselnden Zielgrößen hinsichtlich Produktvarianten, Effizienz und Produktqualität reagieren zu können. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, diese Optimierungen zu verfolgen und eine Dokumentation dieser Änderungen schnell und einfach aufrufen zu können. Nun ist nicht nur die letzte Änderung von Relevanz, sondern auch die direkte Nachverfolgung ab der Basisversion über alle zurückliegenden Systemanpassungen. Denn gerade im regulierten Umfeld sind eine exakte Änderungshistorie und die Dokumentation, auch von lang zurückliegenden Produktionsständen, unerlässlich. Um diese Anforderungen in der Praxis umzusetzen, Dr. Tim Weckerle, Software Production; Dr. Thorsten Sögding, Business Development, beide bei der Auvesy GmbH & Co. KG in Landau steht mit Versiondog von Auvesy ein Datenmanagementsystem zur Verfügung, mit dem herstellerübergreifend die Programme und Daten von SPS, NC, Visu, Roboter, Frequenzumrichter und anderen Automatisierungskomponenten versioniert und nachverfolgt werden können. Das System basiert auf drei Fundamenten, welche im Folgenden näher erläutert werden. Daten zentral ablegen und verwalten Eine wesentliche Grundaufgabe der Versionsverwaltung besteht darin, exakt eine gültige Version für einen Datensatz (im Sinne von NC-Programm, SPS-Programm oder Konfigurationsdatei) bereitzustellen. Dies bedeutet, dass es per se auch nur eine aktuell gültige Version geben kann. Doch was heißt das für die Instandhaltung in der automatisierten Produktion? Allein die alltäglichen Aufgaben im Sinne der Instandhaltung machen deutlich, dass eine durchgängige Bereitstellung einer eindeutig aktuell gültigen Version eines Datensatzes sich einigen Herausforderungen stellen muss, vor allem wenn die Tätigkeiten unter Zeitoder Ressourcendruck erfolgen. So sind z. B. in der Regel mehrere Kollegen aus der Instandhaltung und Projektierung an den Programmänderungen eines Produktionsprozesses beteiligt. Zudem ist nicht jede Änderung auf Anhieb ohne Nebeneffekte. Gerade um einen komplexen Produktionsablauf nicht zu beeinträchtigen, muss eine vermeintliche Optimierung validiert werden, bevor das geänderte Programm seine Freigabe erhält. Gegebenenfalls sind mehrere Änderungen und Optimierungen an einem Programm nötig, die aufgrund unterschiedlicher Zuständigkeiten auch von verschiedenen Entwicklern bearbeitet werden müssen. Somit wird deutlich: Mit manuellen und individuellen Versionierungs- und Verwaltungsmaßnamen der Daten lassen sich weder Durchgängigkeit noch Nachhaltigkeit erreichen. Das Versiondog-System greift genau hier unter die Arme: Die aktuell gültige Version eines Programmes wird als jene definiert, die zuletzt zentral auf dem Serversystem abgelegt wurde. Der Zugriff auf diese Version im zentralen Serverarchiv erfolgt durch einen Anforderungsvorgang, den sogenannten Check-Out. Optimierungen im Automatisierungsprogramm werden durch das Zurückspielen des neuen Standes auf den Server freigegeben (Check-In). Zudem wird die gleichzeitige Bearbeitung des Programms durch mehrere Anwender unterbunden. Dies wird durch die Möglichkeit der „exklusiven Bearbeitung“ eines Projektes sichergestellt. Die Projektdaten werden im Serverarchiv in ihrem ursprünglichen Datenformat und für den Notfall direkt zugänglich archiviert. Erstellen einer Änderungshistorie Zur Gewährleistung einer verlässlichen und lückenlosen Nachvollziehbarkeit der Änderungen am Produktionsprozess ist es erforderlich, dass für jede Anpassung eines Softwareprogrammes der Anlass, der Zeitpunkt und die Verantwortlichkeit dokumentiert werden. Versiondog übernimmt alle Verwaltungsschritte bis hin zur zentralen Ablage des geänderten Programms als aktuell gültige Version im zentralen Server archiv, und unterstützt den Anwender dabei, seine Änderungen am Projekt noch einmal zu überprüfen und zu dokumentieren. Genau hier kommen die smarten Vergleicher von Versiondog zum Einsatz. Sie adaptieren die Projektdarstellung in Abhängigkeit der verwalteten Automatisierungsprojekte. Der Anwender erhält so eine verlustfreie und wiedererkennbare Informationsdarstellung der Projektänderungen in gewohnter Form, nämlich genau in der Strukturierung und Darstellung, wie er es in der Entwicklungsumgebung des Herstellers gewohnt ist. Alle Unterschiede zweier Versionen werden dem Anwender im Detail – grafisch, tabellarisch oder textuell – dargestellt. Das System unterstützt die Dokumentation der Änderungen, bevor die bearbeitete Version über den Check-In- Vorgang als neue aktuelle Version freigegeben wird. Aus der Änderungshistorie können folgende Vorteile abgeleitet werden: Von der ersten gültigen bis zur aktuell gültigen Version stehen dem Anwender mit 64 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2017

INDUSTRIELLE KOMMUNIKATION Das Datenmanagementsystem erstellt u. a. eine vollständige Änderungshistorie einer Produktionsanlage, in der auch ungewollte Änderungen des Programms enthalten sind Versionskommentar und Änderungszusammenfassung alle Datensätze zur Verfügung. Zudem existiert eine lückenlose Dokumentation, wer wann etwas geändert hat, was der Grund der Änderung war und wie die Änderung aussieht. Programme in Automatisierungsgeräten überwachen Um eine durchgängige Qualität und Produktivität der Fertigungsprozesse sicherzustellen, sollten alle prozessbeteiligten Module hinsichtlich ihrer Programme und Parametrierung auf dem aktuellsten Stand sind. Dazu muss eindeutig bekannt sein, was die aktuellste Version eines Programms ist und es muss gewährleistet werden, dass in den Automatisierungsgeräten die Programmversionen geladen sind, die gemäß der Vorgabe der aktuellsten Version laufen sollen. Mit Versiondog ist die erste Anforderung nach der aktuellsten Version bereits geklärt: Es ist die Version, die zentral im Serverarchiv abgelegt ist. Nun kann zu jedem Datensatz eine Überwachungsaufgabe (Job) hinterlegt werden, die zyklisch ausgeführt werden soll. So ließe sich z. B. täglich ein Job ausführen, der eine Überprüfung vornimmt, ob das Programm in der Steuerung immer noch der aktuellen Version im Serverarchiv entspricht. Bei einer Abweichung erfolgt eine Benachrichtigung via E-Mail. Die Überwachung der Programme im Automatisierungsgerät durch Versiondog führt zu folgender Überlegung: Wenn sichergestellt werden kann, dass alle Geräte den Projektstand und Parametersatz geladen haben, der nachvollziehbar auch der aktuellen Version entspricht, können Optimierungen aus der Analyse des Prozesses direkt in die Projektierung überführt werden, da zu jedem Automatisierungsgerät die aktuelle Version des Programms sowie die Konfigurationsdaten bekannt sind. Sollte eine Änderung in der Anlage entdeckt werden, kann aus der Versiondog-Meldung eine Reaktion ausgelöst werden: Es gilt zu überprüfen, was sich geändert hat und ob sich die Änderung als Optimierungsmaßnahme mit Wertschöpfung identifizieren lässt. Fotos: Aufmacher Fotolia, sonstiges Auvesy www.auvesy.de Optimieren Sie die Effizienz Ihrer Anlagen. Cloud-basierte Fernüberwachung mit eWON Netbiter • Über Web-Browser von jedem PC, Tablet, Smartphone • Zentrale Geräte-/Benutzerverwaltung, Datenaufzeichnung und Alarmmanagement • Visualisieren von Anlagendaten in grafischen Bedienoberflächen • GPS-Standortbestimmung mit Kartenanzeige und Standortalarm • Anbindung von Feldgeräten über Modbus, Ethernet/IP, SNMP, E/A • Sichere Datenübertragung durch SSL/TLS-Technologie Halle 8 Stand D32 www.wachendorff-prozesstechnik.de/netbiter