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Industrielle Automation 2/2015

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Industrielle Automation 2/2015

LIVE@ Alles im Fluss Wie

LIVE@ Alles im Fluss Wie sich Pumpenapplikationen in der Wasserwirtschaft extremen Bedingungen widersetzen Kay Miller Pumpen, die in der Wasserwirtschaft zum Einsatz kommen, sind auch unter äußersten Bedingungen dafür verantwortlich, dass Wasser durch das Verteilungsnetz zu den Verbrauchern geleitet, Beregnungswasser für Feldkulturen bereitgestellt oder der Grundwasserpegel abgesenkt wird. Um in solchen Fällen den Betrieb zu gewährleisten, entwickelte ein Mindener Unternehmen ein spezielles Automatisierungssystem, das auch extremen Witterungs- und Umgebungsbedingungen trotzt. Standard-Automatisierungssysteme im Bereich der Pumpenanwendungen stoßen insbesondere außerhalb der gemäßigten Klimaten an ihre Grenzen. Dies trifft bspw. in Ländern wie Russland oder Kasachstan zu, wo tiefe zweistellige Minusgrade herrschen können, oder in Wüstenregionen Chinas, Australiens oder der USA, wo unter praller Sonne große Hitze auf den Schaltschrank einwirkt. Für Anwendungen unter diesen Klimabedingungen ist das Wago- I/O-System 750 XTR eine gute Lösung. Einsatz im rauen Umfeld Raue Umgebungsbedingungen sind das Einsatzfeld der extremen Variante des modularen, feldbusunabhängigen Systems. Die Kombination aus hoher Witterungsbe- Kay Miller, Global Key Account Manager DCS bei der Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG in Minden ständigkeit, Störsicherheit sowie Spannungsund Vibrationsfestigkeit ist das zentrale Merkmal der Serie. Dank des erweiterten Temperaturbereiches ist selbst bei - 40 bis + 70 °C eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet. Platzraubende Klimatisierungskomponenten wie Kühlung, Heizung oder Wärmedämmung werden nicht benötigt, wodurch ein kleinerer Schaltschrank oder Klemmenkasten verwendet werden kann. Der Verzicht auf eine separate Klimaanlage bedeutet zugleich geringere Energie-, Verdrahtungs- und Wartungskosten sowie weniger potenzielle Fehlerquellen. In Regionen mit starken Tag-Nacht-Temperaturschwankungen kann die Betauung die Verfügbarkeit der Anlage gefährden. Besonders der Aussetzbetrieb ist kritisch, wo Pumpen nur zeitweise laufen und im Ruhemodus Kondenswasser als Folge der Abkühlung entstehen kann. Auch das ist unproblematisch für die XTR-Variante, deren Controller, Koppler und I/O-Module gegen eine kurzzeitige Betauung gemäß Klasse 3K7 (IEC EN 60721-3-3) geschützt sind. 01 Das belastbare I/O-System eignet sich für Außenstationen Schock- und schwingungsresistent Eine weitere Eigenschaft ist die erhöhte mechanische Belastbarkeit, die vor allem im Bereich Mining zum Tragen kommt. Pumpstationen gibt es im Gruben- und Tagebaubetrieb zur Grundwasserabsenkung in hoher Zahl. Starke Stöße und Erschütterungen durch Sprengbetrieb und schwere Fahrzeuge sind dort an der Tagesordnung. Aufgrund der beachtlichen Vibrationsfestigkeit von 5 g gemäß DIN EN 60068- 2-6 (Beschleunigung 50 m/s 2 ) und einer Schockfestigkeit von 15 g (150 m/s 2 ) bzw. Dauerschockfestigkeit von 25 g (250 m/s 2 ) gemäß IEC 60068-2-27 kann das Automatisierungssystem sogar in unmittelbarer Nähe stark schwingungs- oder schockerzeugender Anlagenteile montiert werden. 26 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2015

STEUERN UND ANTREIBEN Ganz groß, wenn’s eng wird: der neue RFD-4000 Präzise Winkelmessung auf engstem Raum: Der neue RFD-4000 ist die Sensorlösung, wo Platz knapp und Budgets klein sind. Unsere mehr als 65-jährige Erfahrung sorgt für starke Leistung bis ins Detail: 02 Der SD-Speicherkastensteckplatz des Ethernet-Controllers ist bei der Dokumentation von Störfällen und Messdaten nützlich • 7 mm flacher Sensor • hochwertige Ausführung • magnetisch, absolut • misst berührungslos • ein- und mehrkanalig • robust, IP69k • Messbereich bis 360° • einfache Montage • Kennlinien nach Wunsch Mit erhöhter Spannungsfestigkeit gemäß EN 60870-2-1 bis 1 kV (Module < 60 V: Klasse VW1) und 5 kV (Module ≥ 60 V: Klasse VW3) ist das I/O-System zuverlässig vor Stoßspannungen infolge von Schalthandlungen oder von Blitzeinschlägen in der Nähe von Pumpstationen geschützt. Ein zusätzlicher Vorteil ist die verringerte Störaussendung und die erhöhte Störfestigkeit des Systems. Damit kann es selbst in Fernwirkanwendungen mit verschärften Hardware-Anforderungen eingesetzt werden. Der Fernwirkcontroller der Serie unterstützt hierzu die auch in der Wasserwirtschaft gängigen Fernwirkprotokolle gemäß IEC 60870-5- 101/-103/-104, IEC 61850-7 und IEC 61400- 25 sowie Modbus. Bei geforderter kontinuierlicher Dokumentation von Störfällen und Messdaten, unter anderem bei Pegel- und Durchflussmessungen an Flüssen oder Staudämmen, ist ein weiteres Ausstattungsmerkmal des Automatisierungssystems sehr nützlich: der SD-Speicherkartensteckplatz des Ethernet- Controllers (750-880/040-000 bzw. als Fernwirkvariante 750-880/040-001). Der Datenspeicher ist auf bis zu 32 GB erweiterbar und bietet damit genügend Reserven für alle Anwendungen. Bibliotheken liegen Anlagenmakros inklusive Visualisierungselementen für viele typische Anwendungen bereits fertig entwickelt vor. So muss der Anwender z. B. eine Pumpenapplikation nur noch konfigurieren und kann sie anschließend direkt in Betrieb nehmen. Eine aufwendige Programmierung wie bei herkömmlichen Systemen wird deutlich reduziert. Die Inbetriebnahme wird demnach beschleunigt und günstiger. Wago bietet in diesem Zusammenhang außerdem einen Kundenservice, in dessen Rahmen komplexere Aufgaben individuell für den Anwender angepasst werden können. www.wago.com Datenblatt-Download Wasserbibliothek mit Pumpensteuerung Speziell für Applikationen in der Wasserund Prozesstechnik bietet das Mindener Unternehmen umfangreiche Codesys-Funktionsbibliotheken an. Sie reduzieren den Programmieraufwand und vereinfachen die Anlagenbedienung. In den frei verfügbaren 03 Da keine Klimatisierungskomponenten erforderlich sind, kann der Schaltschrank bzw. Klemmkasten kompakt konzipiert werden www.novotechnik.de