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INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/2022

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/2022

IM DIALOG SOFTWARE

IM DIALOG SOFTWARE TRANSFORMIEREN SIE IHRE AUTOMATISIERUNGSSTRATEGIE Die Automatisierung schreitet rasant voran – von der Industrie über den Dienstleistungssektor bis hin zu smart home und smart devices. Dabei müssen immer mehr Geräte zuverlässig miteinander harmonieren und über sichere Kanäle miteinander kommunizieren – und das möglichst benutzerfreundlich. Das Unternehmen Qt bietet eine Plattform, die Software-Design und -Entwicklung aus einer Hand erlaubt. Ist sie der Ausweg aus dem Dschungel der globalen Interoperabilitätsstandards? Wir sprechen mit dem Entwicklungsleiter Lars Knoll. INTERVIEW QUO VADIS SOFTWARE-DESIGN UND ENTWICKLUNG Die Software-Plattform Qt ist rund um den Globus in Desktop-Anwendungen zu finden, in eingebetteten Systemen und mobilen Geräten der Unterhaltungselektronik, in Fahrzeugen, medizinischen Geräten und industriellen Automatisierungssystemen. Führende Unternehmen wie Daimler, LG, Lufthansa Technik, Bosch oder Fresenius nutzen Qt, um ihre plattformübergreifenden Applikationen und grafischen Benutzeroberflächen zu entwerfen, zu entwickeln und einzusetzen. Jetzt hat die Qt Company aus dem finnischen Espoo mit Qt 6.0 eine neue Hauptversion ihrer Software-Entwicklungsplattform vorgestellt. Die neue Philosophie verbindet Produktivität, Nutzererfahrung und Skalierbarkeit. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Wir fragen dazu Lars Knoll, Chief Maintainer bei der Qt Company. 36 INDUSTRIELLE AUTOMATION 2022/01 www.industrielle-automation.net

IM DIALOG MIT QT HABEN WIR EINE PRODUKTIVITÄTS- PLATTFORM GESCHAFFEN, DIE DEN GESAMTEN LEBENSZYKLUS DER SOFTWARE-ENTWICKLUNG NAHTLOS UNTERSTÜTZT. SIE IST DIE FÜHRENDE UNABHÄNGIGE TECHNOLOGIE, DIE HINTER MEHR ALS EINER MILLIARDE GERÄTEN UND ANWENDUNGEN STECKT. Lars Knoll, CTO und Qt Projektleiter, Qt Company Herr Knoll, ihre Software-Entwicklungsplattform Qt ist weltweit im Einsatz. Was macht sie so besonders? LARS KNOLL: Qt 6.0 schafft die Grundlage zur Entwicklung grafischer Anwendungen und eingebetteter Systeme. Die Software lässt sich auf der Mehrzahl aller Betriebssysteme einsetzen: Quellcode, der einmal geschrieben wurde, kann sowohl für Desktop-Betriebssysteme wie Windows, macOS und Linux übersetzt werden als auch für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android sowie für eingebettete Systeme unter Linux, QNX oder Integrity. Der cross-plattform-Aspekt macht Qt zu einer sehr attraktiven Wahl für viele Projekte – zusammen mit einem starken Fokus auf Produktivität, bei dem die Einfachheit der APIs (application programming interface) und ein starkes Tooling im Vordergrund stehen. Qt als Plattform bietet aus einem Guss die meisten Funktionalitäten, die für die Entwicklung von Anwendungen und eingebetteten Systemen gebraucht werden. Das beginnt bei APIs zur Systemintegration wie Dateizugriffe, Threading und Netzwerk und geht bis hin zu High-Level-Komponenten wie ein integrierter Webbrowser. Ein besonderer Fokus gilt der einfachen Entwicklung von grafischen Benutzerschnittstellen. Unsere Benutzer müssen also nicht dutzende verschiedener APIs verwenden, um ihr Projekt zu realisieren. Zusammen mit umfassender Dokumentation und entsprechendem Support ist Qt daher sehr interessant für viele Benutzer. In welchen Anwendungen spielt sie ihre Stärken aus? LARS KNOLL: Qt als horizontale Lösung wird quer durch alle Branchen verwendet. In den letzten Jahren haben wir unserem Produkt einige Erweiterungen hinzugefügt, die die Verwendung im Umfeld der Industrieautomation stark vereinfachen. Integrierte Unterstützung für M2M-Protokolle wie OPC/UA und unser neues „Qt for MCUs“-Produkt sind Beispiele dafür. Qt für MCUs vereinfacht es grafische Benutzerschnittstellen auf Low- End Systemen zu erstellen, die Microcontroller verwenden. Was hat sich durch das neue Release verbessert? LARS KNOLL: Beim Sprung von Qt 5 auf Qt 6 ging es hauptsächlich darum, die interne Architektur der Software an neue Anforderungen anzupassen. Die meisten Änderungen sind daher für die Benutzer erst einmal nicht direkt sichtbar, ermöglichen uns www.industrielle-automation.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 2022/01 37