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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

SENSORIK UND MESSTECHNIK

SENSORIK UND MESSTECHNIK Pyrometer mit Kühlgehäuse und zusätzlicher Optik-Luftspülung Positionssicher Digitale Kompaktpyrometer mit Motorfokus zur berührungslosen Temperaturmessung Pyrometer kommen heute in vielfältigen Anwendungen in der Prozessmesstechnik zum Einsatz. Doch wie verhält es sich unter schwierigen Einbaubedingungen oder bei sehr hohen Temperaturen? Motorisch fokussierbare Variooptiken meistern diese Herausforderungen mit Bravour. Jedes Objekt sendet eine natürliche elektro magnetische Strahlung aus, die von seiner Temperatur, der Wellenlänge und seinem Emissionsvermögen abhängt. Durch die Messung dieser ausgesandten Strahlung kann die Temperatur des Messobjektes berührungslos gemessen werden. Die Strahlung gelangt im Pyrometer über eine Optik auf den Infrarotsensor, in dem sie in ein elektrisches Ausgangssignal umgewandelt wird. In der nachfolgenden Pyrometerelektronik erfolgt dann meist digital die Umrechnung der strahlungsproportionalen Sensorausgangssignale in Temperaturwerte. Diese Temperaturwerte werden über elektrische Schnittstellen ausgegeben und oft am Pyrometer direkt angezeigt. Die Vielfalt der Optiken Als Optiken werden in den Pyrometern sowohl Fest- als auch Variooptiken verwendet. Die Festoptik hat bei einem vorgegebenen Messabstand ihren Scharfpunkt und ermöglicht dort einen minimalen Messfelddurchmesser. Bei Messabständen außerhalb des Scharfpunktes ergeben sich größere Messfelddurchmesser. Variooptiken ermöglichen eine Verschiebung des Scharfpunktes und gestatten somit minimale Messfelddurchmesser über größere Messabstandsbereiche. Das ist wichtig, wenn sich bspw. im Produktionsprozess die Messabstände durch Produktumstellungen ändern. Ein weiterer Vorteil von Vario ­ optiken besteht auch in der Nutzungsmöglichkeit von Visierhilfen wie Durchblickvisier oder Video-Kamera. Temperaturmessung unter schwierigen Umgebungsbedingungen Üblicherweise werden Variooptiken am Pyrometer bisher manuell eingestellt. Was passiert aber, wenn sich das Pyrometer bspw. wegen kritischer Umgebungstemperaturen in einem Kühlgehäuse befindet oder im Fertigungsprozess an schwer zugänglicher Stelle fest montiert ist? Für solche Einsatzfälle hat Dias Infrared die neue Pyrometerserie Pyrospot 55 mit einer motorisch fokussierbaren Variooptik entwickelt und auf den Markt gebracht. Die neuen digitalen Kompaktpyrometer im IP65-Edelstahl-Rundgehäuse mit einem Daniel Wagner, Vertriebsingenieur und Produktmanager, Dias Infrared GmbH, Dresden 42 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

Die Pyrometer eignen sich beispielsweise für Anwendungen in der Stahl-Metallindustrie, im Ofenbau, in Löt- und Schweißanlagen sowie in der Keramikindustrie Durchmesser von 50 mm sind speziell für den industriellen Dauereinsatz, besonders unter rauen Bedingungen konzipiert. Sie eignen sich für Temperaturmessungen u. a. an Metallen, Graphit oder Keramik. Da keine äußeren bewegten Teile an der Variooptik vorhanden sind, werden die statio näre Montage und die Integration in Kühlgehäuse signifikant erleichtert. Sind die Geräte an schwer zugänglichen Stellen eingebaut, kann der Anwender die Fokussierung bequem per Schnittstelle und Software anpassen. Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich ein gut lesbares OLED Display zur Anzeige der Messtemperatur und weiterer Parameter. Zur exakten Ausrichtung der Pyrometer auf das Messobjekt stehen ein integriertes Laserpilotlicht, eine integrierte Farb-Video-Kamera oder ein Durchblickvisier zur Auswahl. Komfortable Integration und Parametrierung Dank des temperaturlinearen Standardausgangssignals von 0/4 bis 20 mA können die Pyrometer problemlos in bestehende Mess- und Regelsysteme integriert werden. Die Geräte verfügen weiterhin über eine galvanisch getrennte RS-485-Schnittstelle, sind somit busfähig und verwenden das Modbus RTU Protokoll. Eine Ethernet- Interface-Box unterstützt die Verbindung in lokale Netzwerke. Zur Parametrierung der Pyrometer wird die digitale Schnittstelle genutzt. Alternativ können Motorfokus und der Parameter Emissionsgrad bzw. Quotientenkorrektur auch direkt am Gerät über Tasten und Display eingestellt werden. Die Geräte Pyrospot DS 55N und DG 55N sind für Temperaturmessungen von 550 bis 3 000 °C im Spektralbereich 0,8 bis 1,1 µm bzw. 200 bis 2 500 °C im Spektralbereich 1,5 bis 1,8 µm geeignet. Für Temperaturmessungen von 75 bis 2 200 °C im Spektral bereich von 2,0 bis 2,6 µm ist das Pyrometer Pyrospot DGE 55N geeignet. Das Quotientenpyrometer Pyrospot DSR 55N misst Temperaturen von 500 bis 3 000 °C in zwei eng beieinanderliegenden Spektralbereichen zwischen 0,7 und 1,1 µm und ermöglicht eine nahezu emissionsgradunabhängige Temperaturmessung. Mit dieser neuen Serie stehen kompakte sta tionäre Präzisionspyrometer mit integriertem Motorfokus zur Verfügung, die Einbau und Parametrierung auch unter schwierigen äußeren Bedingungen ermöglichen. Bilder: Aufmacher Dias Infrared / Hintergrund Stahl-Zentrum, 01 Dias Infrared / Hintergrund adobe.istock.com www.dias-infrared.de Wir machen Ihre Maschine sicher Die neue Safety Fieldbox ■ ■ ■ ■ Für die einfache „Plug & Play“- Installation von bis zu 8 Sicherheitsschaltern oder -zuhaltungen Universelle M12-Gerätesteckplätze, 8-polig PROFINET/PROFIsafe-Feldbusschnittstelle Optimale Prozesstransparenz durch Übertragung aller Diagnosesignale www.schmersal.com Besuchen Sie uns auf der SPS in Halle 9, Stand 460. Das digitale Kompakt-Pyrometer ist mit Motorfokus, Display und verschiedenen Visierhilfen ausgestattet