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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

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SPS 2019 I INTERVIEW Fit für die Zukunft „Kommunikationsfähigkeit wird zum Kernbestandteil moderner Stromversorgungen“ 01 Jürgen Pfeifer ist IoT & Cloud Partnermanager/ Industry Manager Factory Automation bei Wago in Minden 02 Klaus Böhmer ist Wago Sales Director International/Head of Business Unit Interface Electronics bei Wago in Minden Die Anforderungen im Schaltschrankbau steigen kontinuierlich: alles soll kleiner, kompakter, leistungsfähiger und flexibler werden. Doch wie sieht eine moderne Stromversorgung 4.0 aus? Wie begegnen Systemintegratoren dieser Entwicklung? Ein Interview schafft Klarheit. Unsere Arbeitswelt verändert sich ständig. Ursachen dafür gibt es viele, eine davon: die fortschreitende Digitalisierung, die alle Bereiche nachhaltig beeinflusst. Eine Branche, die das besonders spürt, ist der Maschinen- und Anlagenbau. Für jedes Unternehmen bieten Digitalisierung und Vernetzung große Chancen und die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle zu integrieren. Aber was bedeutet es, wenn Produktionsprozesse immer weiter digitalisiert werden? Und welche Anforderungen müssen moderne Stromversorgungen im Zeitalter von Industrie 4.0 hinsichtlich der Kommunikation und Datenbereitstellung erfüllen? – wir haben nachgefragt bei Klaus Böhmer, Wago Sales Director International/Head of Business Unit Interface Electronics und Jürgen Pfeifer, IoT & Cloud Partnermanager/Industry Manager Factory Automation bei Wago. Digitalisierung ist Bestandteil unserer modernen Welt. Alles wird zunehmend vernetzter sein. Herr Böhmer, welche Auswirkungen hat das auf die Kommunikationsfähigkeit von Stromversorgungen? Klaus Böhmer: Daten müssen erst generiert werden, was primär über Sensoren erfolgt. Diese überwachen Maschinenzustände und Prozesse. Für die Automatisierungslandschaft essentielle Komponenten wie Stromversorgungen sind normalerweise nicht mitein bezogen. Dabei sind neben Parametern und Zustandsdaten auch die Verbrauchsdaten der Komponenten von wichtiger Bedeutung. Im zeitlichen Kontext lassen sich Normalverhalten und Abweichungen feststellen sowie Maßnahmen ableiten. Kommunikationsfähigkeit wird also zum Kernbestandteil moderner Stromversorgungen. 24 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2019

Ready for Industrie 4.0 Kurz und prägnant: Erklären Sie uns, warum die Stromversorgung Pro 2 schon heute fit fürs digitale Zeitalter ist. Jürgen Pfeifer: Das optional steckbare Kommunikationsinterface, ausgeführt zum Beispiel als IO-Link-Schnittstelle, und die Konfigurations- und Diagnosemöglichkeiten der Stromversorgung Pro 2 bringen den Anwender schon heute einen Schritt weiter in das digitale Zeitalter. Herr Böhmer, sehen Sie das ähnlich? Klaus Böhmer: Ja, absolut! Digitalisierung ist erst dann konsequent umgesetzt, wenn meine Automatisierungslandschaft aus - reichend Daten liefert, um quasi ein virtuelles Abbild errichten zu können. Dazu liefern unsere Pro-2-Stromversorgungen nun einen wertvollen Beitrag. Neben den zahl - reichen konfigurierbaren Optionen, die das Verhalten der Stromversorgungen in bestimmten Situationen bestimmen, erlauben die permanent ermittelten Daten, Warn- und Fehler meldungen zu generieren, um Schäden abzuwenden zum Beispiel durch das Auslösen der eingebauten elektronischen Sicherung oder über Top- oder PowerBoost schnell auf kurzzeitige Last - änderungen zu reagieren. Diese Vorgänge beschreiben den Zustand des angeschlossenen Stromkreises und dessen Verbraucher. Ohne Kommunikation bleibt dem Anwender diese Welt verschlossen – wäre doch ein Jammer! Für jedes Unternehmen bieten Digitalisierung und Vernetzung große Chancen. Wie kann die Wago Stromversorgung Pro 2 einen Wettbewerbsvorteil bringen? Kaus Böhmer: Mit den gerade beschriebenen Möglichkeiten kann der Anwender sofort und zielgerichtet reagieren, wenn ein Normal- zustand verlassen wird. Dies kann enorme Kosten sparen, da Stillstandzeiten minimiert oder im besten Fall sogar ganz vermieden werden können. Vorbeugend lassen sich Wartungen einleiten – ein Gewinn an Effizienz und damit kostenund ressourcenschonend. Da unser Kommunikationsmodul aufsteckbar ist, sind dieselben Stromversorgungen für unterschiedliche Feldbusprotokolle zu ertüchtigen. Unseren Grundansatz #openandeasy, welcher für unsere Steuerungen gilt, haben wir so auf unsere Stromversorgungen übertragen. Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie zukünftig für moderne Stromversorgungen hinsichtlich ihrer Kommunikationsfähigkeit? Jürgen Pfeifer: Die Herausforderungen sind vielfältig und bestehen unter anderem darin, die SPS von Daten zu entlasten, die nicht unmittelbar für die Funktion der Anwendung benötigt werden. Des Weiteren ist es eine Herausforderung, die Daten auch mit Bezug auf die Anwendung interpretieren zu können. Hier können wir mit einem IoT-Partnernetzwerk und Experten für Analytics bei Bedarf unterstützen. Klaus Böhmer: Die Vorteile, welche sich aus der Kommunikationsfähigkeit ergeben sind offensichtlich. Unsere Kunden und wir selbst haben sehr viele Ideen, was noch alles mit solch intelligenten Stromversorgungen realisiert werden kann. Eine Spielwiese an Möglichkeiten, wobei die Herausforderung darin besteht, die richtigen Prioritäten zu setzen. Ich betrachte dies als angenehme Herausforderungen! Bilder: Schmuckbild stock.adobe.com, sonstige Wago www.wago.com ControlPlex ® System CPC20 Intelligente DC 24V-Absicherung Schützt Ihre DC 24 V-Stromversorgung vor Überlast und Kurzschluss. Ihr Nutzen: l Maximiert Ihre Anlagenverfügbarkeit - durch umfangreiche Diagnosefunktionen l Erhöhtden Schutz vor Spannungseinbrüchen - durch selektive Absicherung der Verbraucher l Steigert die Flexibilität Ihrer Anlagenplanung - durchmodulares Sockelsystem facebook.com/eta.germany Schon heute fit fürs IoT Das Einsatzgebiet der Stromversorgung Pro 2 richtet sich an Applikationen mit großem Leistungsbedarf. Der Wettbewerbsvorteil liegt im aktiven Einbinden der Stromversorgungen in die Steuerungsumgebung oder alternativ direkt parallel in die Analytics und ermöglicht damit ein permanentes Monitoring aktueller Lastzustände. Die jederzeit durch die Steuerung abrufbaren Zustandsdaten machen ein manuelles Überprüfen der Ausgangsspannung überflüssig und erlauben die rechtzeitige Wartung der Stromversorgung sowie aller angeschlossenen Verbraucher. Kommunika tionsfähigkeit wird also zu einem Kernbestandteil moderner Stromversorgungen. Besuchen Sie uns auf der SPS Nürnberg vom 26.–28. November 2019 Halle 3C, Stand 428 www.e-t-a.de