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Industrielle Automation 6/2017

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Industrielle Automation 6/2017

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE Einfluss des Internet of Things Embedded-Systeme: Gerätehersteller werden zunehmend zu Software-Anbietern Die Grafik zeigt, wie das Internet der Dinge (IoT) und damit einhergehende Software-Revolution zu höheren Investitionen und Einnahmen für die Industrie führen Im IoT Zeitalter ist die Software der entscheidende Wachstumstreiber. Hersteller von Embedded Systemen sollten daher ihre Hardware um ein entsprechendes Software-Angebot erweitern. Nur so bleiben sie wettbewerbsfähig. dert hat, Produktportfolios zu konfigurieren und zu monetarisieren. Die Auswirkungen sind für alle Anbieter von Hardware-Produkten und Embedded- Systemen gleich: In allen Märkten findet eine deutliche Veränderung der Denkweisen statt. Für traditionelle Hersteller zum Beispiel von industriellen Steuerungen oder Medizingeräten, hat das enorme Konsequenzen. Wenn sie sich nämlich nicht hin zum Software-Unternehmen wandeln, riskieren sie fallende Gewinne und wegbrechende Marktanteile Gesteigerte Profitabilität Der Übergang zu Software-Geschäftsmodellen steht in direkter Korrelation zu erhöhten Gewinnen und das in erster Linie aufgrund der geringen Stückkosten und Variantenvielfalt der Hardware sowie auch durch sinkende Kosten für der Herstellung und des laufenden Betriebs. Software ist zudem von Natur aus rentabler als Hardware. Die Bruttomargen für reine Software-Unternehmen übersteigen oftmals 50 %, während die Hardware-Margen in losgrößenstarken Branchen oft sogar unter 10 % liegen. Der Paradigmenwandel hin zur Software führt aber auch zur Bestandsbereinigung, Konsolidierung der Bestände, schnelleren Verkaufszyklen und damit insgesamt auch zu einer operativ höheren Effizienz. Diese Transformation aber für Endanwender transparent, zuverlässig und sicher sowie ohne Einnahmeverluste durch Piraterie Weder für Hardware-Produkte noch für Embedded-Systeme ist Software ein neues Kapitel. Devices werden nämlich bereits seit vielen Jahren immer intelligenter, flexibel programmierbarer und sind zunehmend miteinander vernetzt. Geändert hat sich jedoch die Tatsache, dass die bislang eher tröpfelnde Produkt-Evolution mit dem Internet of Things (IoT) zu einer Flutwelle von echten Geschäfts-Revolutionen in Richtung softwarebasierter Geschäftsmodelle geworden ist. Marktführende Hardware- und Embedded-Systeme Hersteller, die eine Transformation hin zum Softwarebusiness vollzogen haben, profitieren am meisten davon, denn sie treiben dadurch auch den Erfolg ihrer Kunden voran. General Electric hat sich beispielsweise auf das Industrial Internet ausgerichtet und auch Rockwell Automation hat sich fest als Connected Enterprise Unternehmen positioniert. Auch das Software Programm Cisco One von Cisco Systems zeigt deutlich, wie sehr sich die Art und Weise veränumzusetzen, ist dabei eine große Herausforderung. Sie kann dabei recht elegant und effizient mit professionellen Monetarisierungslösungen neuester Auslegung gemeistert werden. Und hat man diesen Prozess erst einmal im Griff, kann man ihn auch mehrfach nutzen, und beispielsweise Upgrades für bereits bereitgestellte Produkte anbieten, um sich so neue Einnahmequellen bei Bestandskunden zu verschaffen. Hohe Agilität Softwaregetriebene Geschäftsmodelle ermöglichen auch ein höchst flexibles, softwareentwicklungstechnisch auch als agil umsetzbares Reagieren auf sich ändernde Kundenbedürfnisse und den damit einhergehenden Funktionsanforderungen. Anbieter können Software-Funktionen schnell ein- und ausschalten oder auf Anfrage beispielsweise über Clouds zusätzliche Kapazitäten freischalten. Wenn sie von einem entsprechenden Bereitstellungs- und Monetarisierungs-Layer unterstützt werden, können solche Vorgänge auch ohne manuelle Auftragsbearbeitung oder physikalische Neukonfigurationen mit wenigen Klicks ausgeführt werden. Um die Vorteile von solchen softwaregetriebene Geschäftsmodellen voll und ganz nutzen zu können, Ansgar Dodt ist Geschäftsführer und VP Global Sales für Software-Monetarisierung bei der Gemalto GmbH in München 82 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2017

KOMPONENTEN UND SOFTWARE müssen Unternehmen jedoch lernen, ihre Lösungen auf Basis einer einzigen Cots Hardware aufzubauen, sodass Features und Funktionen rein elektronisch durch Lizensierung aktiviert, parametriert und optional auch aus der Ferne jederzeit auch aktualisiert werden können. IoT und kontinuierliche Verbesserungen Internet der Dinge basierte Applikationen setzten oft auf die Philosophie der umsetzungsorientierten Kennzahlen und Messgrößen, aus deren Analyse man Entscheidungen zur Verbesserung ableiten kann. Es gibt viele reale Beispiele, bei denen eine Datenerfassung und Analyse zu eindrucksvollen Verbesserungen bei Unternehmen geführt hat. Frost & Sullivan fand beispielsweise heraus, dass 82 % der Unternehmen, die einen intelligenten Fertigungsprozess implementiert haben, auch die Effizienz ihres Produktentwicklungsprozesses steigern konnten. Viele verzeichnen zudem durch die Einführung von IoT-Technologien in ihre Produktionslinien eine Zunahme des Produktionsausstoßes, der nicht selten bei 20 bis 30 % liegt. Flexibilität bei Lagerware und Feature-Bundles Anbieter von Hardware und Embedded- Systemen wissen, dass ihre Kunden nur so viel vom Produkt erwerben und bezahlen wollen, wie sie tatsächlich brauchen. Wenn Hardware-Unternehmen anfangen, ihre Produkte auf die gleiche Weise wie Software- Unternehmen zu bauen, zu lizensieren und zu monetarisieren, sind sie zunehmend besser aufgestellt, den Prozess der Bereitstellung und Parametrierung von Features zu automatisieren, was dem Bedarf der Offensiv bewegen Kunden oder Endanwender, unmittelbare Lösungen zu erhalten, optimal entspricht. Software-Architekturen bieten hierzu eine immanente Produktagilität, die heute auch umfassend von einer zunehmend standardisierten Hardware unterstützt wird. Das Ergebnis: bessere Produkte, niedrigere Forschungs- und Entwicklungskosten sowie eine höhere Differenzierung vom Wettbewerb durch Software. Bild: Gemalto www.gemalto.com Aufgrund der Wachstumschancen, die sowohl durch die objektive Analysen von Marktforschern als auch durch Best Practice Beispiele belegbar sind, sollten sich Unternehmen offensiv in Richtung Software-basiertes Feature-Management, nutzungsbasierte Preisgestaltungen und virtualisierungsfreundliche Cloud- Architekturen bewegen. Moderne Systemlösungen zur Software-Monetarisierung unterstützen Anbieter dabei umfassend. Gleichzeitig bieten sie auch den Zusatznutzen, Herausforderungen wie den Schutz vor IP-Diebstahl, Produktfälschung und Umsatzverlusten meistern zu können, die bei Software-basierten Produkten unweigerlich auftreten. IMPRESSUM erscheint 2017 im 30. Jahrgang, ISSN: 2194-1157 Redaktion Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt) Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke, Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de Redakteurin: Alexandra Pisek M.A., Tel.: 06131/992-266, E-Mail: a.pisek@vfmz.de Redaktionsassistenz: Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de, Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt (Redaktionsadresse siehe Verlag) Gestaltung Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder, Mario Wüst Chef vom Dienst Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer Anzeigen Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de Anzeigenpreisliste Nr. 30: gültig ab 1. Oktober 2017 www.vereinigte-fachverlage.info Leserservice vertriebsunion meynen GmbH & Co. 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