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Industrielle Automation 6/2016

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Industrielle Automation 6/2016

Für die Fabrik der

Für die Fabrik der Zukunft gerüstet Was Sie beim Aufbau einer robusten IT-Umgebung beachten müssen Bernd Hanstein Die ständige Erzeugung neuer Daten z. B. durch vernetzte Maschinen setzt für produzierende Unternehmen IT-Lösungen voraus, die sowohl Hitze als auch Staub standhalten. Doch wie lässt sich immer mehr IT-Technik in die Produktion integrieren und gleichzeitig die empfindliche Elektronik der IT-Komponenten zuverlässig schützen? Lesen Sie hier, was berücksichtigt werden muss, wenn IT, Produktionsleitung und Facility Management gemeinsam eine ausfallsichere IT-Infrastruktur realisieren. Bei der Modernisierung ihrer Produktion setzen viele Unternehmen auf Konzepte, die eine enge Integration der bestehenden Fertigungsumgebung mit modernsten IT-Lösungen vorsieht. Setzt sich diese Entwicklung fort, finden sich schon bald in jedem Hallenverteiler intelligente und vernetzte Geräte. Bekannt ist diese Entwick- Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement IT, Rittal GmbH & Co. KG in Herborn lung unter dem Begriff Industrie 4.0. Bei der Fabrikmodernisierung sind deutsche Unternehmen ganz vorne dabei: Eine im April 2016 veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zeigt, dass Deutschland bei Industrie-4.0-Vorhaben nach den USA auf Platz zwei liegt, noch vor Japan, Frankreich und China. Fast jedes zweite Unternehmen hierzulande setzt bereits auf Industrie-4.0-Anwendungen. Dazu äußert sich Frank Riemensperger, Bitkom-Präsidiumsmitglied: „Die vierte industrielle Revolution ist in der Werkhalle angekommen.“ IT und Staub – keine gute Kombination Nicht in jedem Industriezweig stehen Reinräume für die Produktion zur Verfügung, wie dies bei Herstellern von Solarpanels oder Chipherstellern der Fall ist. In Großbäckereien fällt z. B. feiner Mehlstaub an, der jedes ungeschützte IT-System in kürzester Zeit beschädigen würde. Im schlimmsten Fall könne es sogar zu Explosionen kommen. Auch physische Beschädigungen durch Gabelstapler können vorkommen. Bei Reinigungsarbeiten könne ein auf ein offenes IT-Gehäuse gerichteter Wasserstrahl schnell zu einem Ausfall führen. Daher ist eine entsprechende Schutzwertigkeit der Schränke notwendig. Wichtig ist, dass Unternehmen ein durchgängiges Sicherheitskonzept entwickeln. So müssen bereits die Kleingehäuse bei den Produktionsanlagen mit in das Schutzkonzept aufgenommen werden, um diese Geräte zuverlässig zu sichern, z. B. gegen EMV-Einstrahlung. Zudem sollen sämtliche Gehäuse Vibrationen zuverlässig widerstehen und Staub, Schmutz sowie Flüssigkeiten abhalten. 96 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2016

KOMPONENTEN UND SOFTWARE Die Schutzklasse wird in der internationalen IP-Norm (Ingress Protection) ausgedrückt. In rauen Produktionsumgebungen sollten Server- und Netzwerkschränke installiert werden, die mindestens die Schutzart IP 55 unterstützen. Derart geschützte Schränke helfen dabei, schädliche Staubablagerungen im Innern zu vermeiden. Außerdem verfügen sie über einen vollständigen Berührungsschutz und sind gegen Strahlwasser aus allen Richtungen geschützt. Standardplattform mit Variantenvielfalt Üblicherweise sind keine Sonderanfertigungen an Gehäusen und IT-Schränken notwendig, um eine Industrie-4.0-Umgebung zu realisieren. Vielmehr lassen sich standardisierte Produkte verwenden, sofern diese flexibel ausbaubar sind. Wichtig ist hierbei, dass die Lösungen trotz individueller Anpassungen immer noch auf Standards basieren. Denn so ist es für Unternehmen erheblich leichter, bestehende und neue Vorschriften rund um den Bau von IT-Umgebungen umzusetzen. Ein Beispiel für einen hochflexiblen IT- Schrank ist der TS IT von Rittal. Dieser bietet eine auf Standards basierende Plattform und ist gleichzeitig variabel ausbaubar. Der Vorteil der Standardplattform mit gleichzeitiger Variantenvielfalt: Alle Komponenten lassen sich über die gleiche Befestigungsmethode einbauen. Die von Rittal verwendete Snap-in-Technik erlaubt im Idealfall sogar die komplett werkzeugfreie Montage. Bestellung und Lagerhaltung werden vereinfacht. Unternehmen müssen weniger Ersatzteile vorhalten und können Lagerbestände auf das Minimum beschränken. Auch Zusatzfunktionen profitieren von der homogenen Ausstattung. So lassen sich alle Gehäuse mit einheitlichen Schließsystemen ausstatten, Generalschlüssel passen für jede Tür und erleichtern den Zugang für Administratoren und Techniker enorm. Digitalisierungsstrategie beachten Sobald in Schränken mit hoher Schutzart aktive IT-Komponenten vorhanden sind, ist eine passive Kühlung durch ausblasende Lüfter alleine nicht mehr möglich. Bei einer hohen Schutzart ist das Gehäuse sogar luftund wasserdicht verschlossen, um die Systeme vor eindringendem Wasser bei vorübergehender Überflutung zu schützen. Durch die Dichtigkeit der Gehäuse wird es schwieriger, Abwärme einfach über einen Lüfter nach außen zu transportieren. Hierbei müssten dann Filterlüfter mit Schutzart verwendet werden. Oder es kommen Kühlsysteme zum Einsatz, die die Wärme am Ort der Entstehung aufnehmen und an einer anderen Stelle an die Umgebung abgeben. Für sehr hohe Abwärme gibt es ein Kühlmedium. Sofern kein Kühlmittel bzw. Kalt­ 01 Der hochflexible IT-Schrank bietet eine auf Standards basierende Plattform und ist gleichzeitig variabel ausbaubar – mit über 100 Ausbauvarianten wasser vorhanden ist, kann die Lösung ein Kühlgerät für den IT-Schrank sein, das über einen Kompressor für die Kälteerzeugung verfügt – wie das Rittal LCU DX. Möglich ist auch die Nutzung von Prozesskälte, die z. B. vorliegt, wenn der Produktionsprozess sowieso Kaltwasser erfordert. Generell sollte das IT-Team bei der Planung darauf achten, dass der benötigte IP- und Zugriffschutz mit einer dazu passenden Klimatisierung installiert wird. Hier sind enge Absprachen mit dem Facility Management notwendig. EINFACH INNOVATIV. SICHER BESSER. DER NEUE FILTERLÜFTER PLUS BLÄST MEHR LUFT AUS DEM SCHALTSCHRANK. Die Elektronikschützer von STEGO haben eine neue Filterlüfter- und Serie entwickelt. Durch ihre einzigartige Klappentechnologie den Einsatz von nur einer Filtermatte sorgt sie für einee effektivere Luftumwälzung und ein deutliches Plus an Luftleistung. Und es kommt noch besser ... LERNEN SIE JETZT ALLE PRODUKT-HIGHLIGHTS KENNEN: WWW.FILTERLUEFTER-PLUS.DE INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2016 97 STEGO Elektrotechnik GmbH | Kolpingstraße 21 | 74523 Schwäbisch Hall