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Industrielle Automation 6/2016

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Industrielle Automation 6/2016

DER ZEIT EINEN SCHRITT

DER ZEIT EINEN SCHRITT VORAUS: „CREATING 4.0“ Sie erstellen ganzheitliche Automatisierungslösungen für unterschiedliche Branchen und Aufgaben. Was genau zeichnet die Kernkompetenz der Schulz Systemtechnik aus und wie decken Sie dieses umfassende Portfolio ab? Wir gehören heute zu den führenden Entwicklern von Automatisierungslösungen für verschiedenste Branchen. Diese reichen u. a. von der Automobilindustrie, der Prozessindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau bis zur Logistik. Was uns dabei auszeichnet, ist das Leistungsspektrum aller drei Disziplinen der Automatisierungstechnik – von der Mechanik über die Elektrotechnik bis zur Informatik. So können wir unseren Kunden die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand bieten. Dabei ent wickeln wir speziell auf den jeweiligen Kundenwunsch zugeschnittene Lösungskonzepte für Unternehmen vom Mittelstand bis zur Großindustrie. Die umfangreichen Synergieeffekte innerhalb der Unternehmensgruppe und unser umfassendes Fachwissen und Know-how in den einzelnen Branchen und deren Techniken sind dabei wesentliche Vorteile. Die Hightech-Strategie Industrie 4.0 ist für Sie nicht nur eine Vision. Schon heute spiegelt sich die Verzahnung der industriellen Produktion mit Informations- und Kommunikationstechnik in Ihren Lösungen wider. Wie führen Sie Ihre Kunden in eine digitale Welt von morgen? Vielen ist der Ausdruck Industrie 4.0 zu schwammig oder die Erwartungen dahinter variieren stark. So stellen sich Unternehmen die Frage, wie sie sich hier positionieren sollen oder ob das Thema überhaupt für sie relevant ist. Dabei bietet Industrie 4.0 ein hohes Potenzial, besonders für den Mittelstand. Man muss es nur erkennen, bewerten und die richtigen Maßnahmen ergreifen. Dafür braucht es eine gute Beratung und vor allem eine Analyse aller Geschäftsprozesse im Unternehmen. Hierfür haben wir einen speziellen I4.0-Check. Mit ihm analysieren Teams vor Ort beim Kunden, was sich digitalisieren, vernetzen und automatisieren lässt. Dabei werden immer die Bereiche ausgewählt, die für den Kunden den schnellsten und größten Return on Investment haben. Sie bieten Konzepte, mit deren Hilfe Mensch und Maschine zusammenarbeiten können. Wie müssen wir uns eine derartige Lösung vorstellen? Ein realisiertes Beispiel ist der MRK-Roboter mit einem Pinsel als Werkzeug zum Verstreichen von PVC-Nähten. MRK steht für Mensch-Roboter-Kollaboration und damit für eine sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter ohne Schutzzaun. In unserem Beispiel wird so ein Kollaborationsroboter in einem Arbeitsbereich zusammen mit einem Menschen eingesetzt, der die gleiche Aufgabe hat. Dabei übernimmt der Roboter die Stellen, die für einen Menschen schwer zugänglich und erreichbar sind. SUMMER OF ENGINEERING 06 Roboter, die in der Mensch-Maschine-Kollaboration zum Einsatz kommen, erlauben auch manuelle Eingriffe, um Abläufe zu ändern 05 Kollaborative Roboter übernehmen Handling- und Palettieraufgaben

Herkömmliche Roboter würden einen Sicherheitsbereich in Form einer Umhausung erfordern. Dies macht das gleichzeitige Arbeiten eines Menschen nicht möglich und erhöht damit den Platz bedarf an der Produktionslinie. Wechselt dagegen der MRK-Roboter das Werkzeug (Pinsel), kann einfach der Mensch kurzfristig die Aufgabe übernehmen. Muss der Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz temporär verlassen, übernimmt der Roboter dessen Arbeit – also Hand in Hand. Industrie 4.0 ist mittlerweile auch zu einem gesellschaftlichen Thema geworden. Unsicherheiten darüber, wie sich die Arbeitswelt verändern wird, machen sich breit. Was denken Sie, wie sich Industrie 4.0 auf Mensch und Arbeit auswirken wird? Aufgrund der schnellen technischen Veränderungen im Automatisierungsbereich haben wir innerhalb unseres Unternehmens bereits in der Vergangenheit unsere Mitarbeiter fortlaufend weiterqualifiziert. Im Zuge unseres Slogans „Creating 4.0“ erweitern wir dies seit 2012 auf die Digitalisierung und Informationstechnologie. Unsere eigenen Mitarbeiter haben somit die Sicherheit, dass wir neben der Ausrichtung auf die Marktsituation auch ihre Befähigung und Qualifizierung begleiten und vorantreiben. Gleichzeitig können wir in unseren eigenen Schulungszentren auch Kundenmitarbeiter qualifizieren. Oftmals gehen solche Fortbildungsmaßnahmen mit einer Neuinvestition einher oder eilen dieser voraus. Wenn Unternehmen in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter investieren, sind diese für den unaufhaltbaren technologischen Fortschritt gerüstet, sie können mit den neuen Technologien umgehen und akzeptieren diese auch. Damit wird nicht nur die Marktposition des Unternehmens gesichert und ausgebaut, sondern es werden auch zukunftssichere Arbeitsplätze mit qualifizierten Fachkräften geschaffen. Die Arbeit wird sich im Gegensatz zur Automatisierung im Sinne von Industrie 3.0 dahingehend ändern, dass der Mensch nicht nur Anlagen und Maschinen bedient oder wartet, sondern durch die Digitalisierung und Sensorik Mensch und Roboter direkt kollaborieren können. Noch fährt mein Auto nicht autonom. Aber durch sensorgeführte Assistenzsysteme hält es die Spur, den Abstand, unterstützt mich beim Einparken und bremst auch. So ist es auch bei vielen MRK-Lösungen, wo Mensch und Maschine echte Teamplayer sind. Wie wird sich Ihr Unternehmen im Umfeld zukünftiger Digitalisierung verändern und welche Vorteile ergeben sich dadurch für Ihre Kunden? Wir digitalisieren und vernetzen unseren kompletten Planungs-, Konstruktions- und Fertigungsprozess weiter. Der sogenannte digitale Zwilling ist dann über alle Phasen für das Kundenprodukt wie auch die Produktions- oder Fertigungsanlage vorhanden. Dadurch können wir komplette Abläufe virtuell nur anhand von digitalen Daten und Modellen simulieren und testen. Damit geht einher, dass Arbeitsabläufe, die klassisch nacheinander erfolgten, auf einmal simultan auf einer gemeinsamen Datenbasis umgesetzt werden, bei gleichzeitigen Optimierungsschleifen. Das beschleunigt die Umsetzungsphase bis zur Lieferung, aber insbesondere die Inbetriebnahme beim Kunden. Diese findet oftmals im bestehenden Produktionsumfeld statt und hat damit kürzere Unterbrechungen und ein schnelles Erreichen der Leistungsdaten zur Folge. Mit der digitalen Fabrikplanung optimieren wir bereits heute unsere Baustellenlogistik und können in größeren Modulgrößen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten liefern. Der Kunde kann anhand dieser Daten bereits im Vorfeld seine Fabrik dreidimensional ‚begehen‘, die technische Gebäudeausrüstung und Einrichtungsplanung integrieren und anpassen. Insbesondere logistische- und Taktzeitanalysen aus diesen Daten helfen uns und den Kunden, alle Abläufe und Schnittstellen im Blick zu behalten. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Soltwedel! www.schulz-gruppe.st 07 Mit seiner über 60-jährigen Firmengeschichte zählt Schulz Systemtechnik heute zu einem der führenden Unternehmen im Bereich der Prozess- und Industrieautomatisierung; das Bild zeigt den Standort Bremen INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2016 91