SOFTWARE ALS WEICHENSTELLER FÜR INDUSTRIE 4.0 Martina Laun Jürgen Schmiezek, Geschäftsführer beim Softwarehersteller Lobster mit Sitz in Pöcking, sieht die digitale Vernetzung als größte Chance in der Unternehmensgeschichte der Softwareschmiede. Denn mit den Softwareprodukten aus dem Hause Lobster lassen sich bereits heute Maschinen-, Systemoder Sensorenanbindungen für die Umsetzung von Industrie-4.0- bzw. IoT-Geschäftsmodellen realisieren. SUMMER of DAS HIGHLIGHT DES JAHRES ENGINEERING 2016 SUMMER OF ENGINEERING ZU GAST BEI LOBSTER Herr Schmiezek, Lobster bietet Softwarelösungen für ein reibungsloses Datenmanagement. Was genau verbirgt sich hinter Ihren drei Produkten Lobster_data, Lobster_scm und Lobster_pim? Welche Prozesse in den Unternehmen können Sie damit abbilden? Übergreifend steht hinter den drei Produkten die Abdeckung eines so genannten eFulfillment- Ansatzes. Das eFulfillment beschreibt die elektronische Abbildung aller Prozesse – von der Beschaffung bzw. Bestellung von Produkten und Waren über das Internet bis hin zur Auslieferung – durch entsprechende Softwarelösungen. Mit unseren drei Produkten können wir demnach unseren Kunden dabei helfen, ihre individuelle eFulfillment-Strategie umzusetzen: Mit Lobster_pim decken wir den Bereich eCommerce mit Produktinformationsmanagement und Webshop ab, über Lobster_scm die Abwicklung, Überwachung und Steuerung der gesamten, logistischen Prozesskette und das gesamte, überlagernde Datenmanagement wird durch Lobster_data durchgeführt bzw. sichergestellt. SUMMER OF ENGINEERING Können Ihre Software-Systeme einzeln zum Einsatz kommen bzw. greifen sie ineinander? Wie hat sich die Welt mit Industrie 4.0 für Lobster verändert? Alle drei Softwareprodukte sind obgleich ihrer verbindenden Gesamtstrategie unabhängig voneinander einsetzbar. Aber natürlich greifen auch alle Lösungen nahtlos ineinander. Da Lobster_scm hauptsächlich für den Einsatz in sehr heterogenen Systemumgebungen konzipiert wurde, bei denen trotz der völlig unterschiedlichen Systeme, Partner und Datenanbindungen eine ganzheitliche Transparenz und übergreifende Automation gefordert sind, wurde hier eine abgewandelte, reduzierte Variante von Lobster_data direkt in die Architektur integriert. Und Lobster_data ist per Definition als smarte, leistungsstarke Datenintegrations- und -managementlösung schon dafür entwickelt worden, mit nahezu jedem System und jeder Anwendung naht- und mühelos zu kommunizieren. Die digitale Vernetzung bedeutet für uns die größte Chance unserer Unternehmensgeschichte. Wir sind mit unserem Hauptprodukt Lobster_data technologisch dem Markt und der derzeitigen Entwicklung um einige Jahre voraus. Nicht nur, dass wir bereits heute Maschinen-, Systemoder Sensorenanbindungen für die Umsetzung von Industrie-4.0- bzw. IoT-Geschäftsmodellen 100 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2016
INTERVIEW zum Beispiel auf Basis des Industriestandards OPC UA realisieren können, wir entwickeln unsere benutzergeführte Integrationstechnologie noch immer weiter in Richtung höherer Ergonomie mit einfacher, selbsterklärender Bedienung. Damit werden wir im kommenden Zeitalter der digitalen Transformation quasi zum Herzstück einer Industrie-4.0-Strategie-Realisierung. Was können Sie mit Ihrer Software leisten im Hinblick auf Industrie 4.0? Zunächst einmal bieten wir mit Lobster_data eine universelle, flexible und sehr leistungsstarke Datenintegrations- und -managementsoftware an. Ohne jeglichen Programmierungs- und Entwicklungsaufwand lassen sich dabei so genannte hybride Integrationen – also Daten-, Anwendungs- und Systemintegrationen über unterschiedliche Bereiche hinweg (Cloud, On- Premise, Mobile etc.) – innerhalb weniger Tage umsetzen, rein über Konfiguration und Parametrisierung in sechs geführten Schritten. Eine derartige Integrationstechnologie, die zudem als reine In-Memory-Anwendung selbst Sensordaten direkt extrahieren kann, ist unabdingbar für alle neuen, digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft. Gerade weil Integrationsprojekte aufgrund des Markt- bzw. Wettbewerbsdrucks nur noch wenige Tage bis maximal einige wenige Wochen dauern dürfen (und nicht mehr mehrere Monate) und es in Zukunft aus unserer Sicht notwendig wird, dass fast ausschließlich Prozessspezialisten mit IT-Know-how (aber ohne spezielles Programmier-/Entwicklungswissen) zusammen mit den Fachbereichen direkt die Umsetzung und Integration neuer Geschäftsmodelle gestalten werden, führt kein Weg an Lobster_data vorbei. Im Bereich der digitalen Logistikkette sehen wir ebenfalls ein enormes Potenzial für die Schaffung einer „End-to-End“-Transparenz. In Verbindung mit einer konfigurierbaren Regelund Workflow-Automatisierung decken wir genau diesen Bedarf mit Lobster_scm ab. Zwar wächst der Markt für Cloud basierte Logistikanwendungen ebenfalls sehr stark, wir sehen jedoch einen erheblichen, technologischen Nachteil derartiger Lösungen, sobald die Integration vieler verschiedener Systeme und Logistikpartner, die alle ihre eigenen Lösungen haben (und nicht auf die eine Cloud-Anwendung wechseln wollen bzw. können), gefordert ist, um eine übergreifende Transparenz in Verbindung mit einer Geschäftsprozessautomatisierung von bis zu 80% der Standardabläufe zu realisieren, um damit die Mitarbeiter zu entlasten und wertschöpfender einzusetzen. Da derartige Anforderungen zwangsläufig in Zukunft sogar noch vermehrt auftreten werden, ist auch hier Lobster_scm strategisch sehr gut positioniert. Für Lobster_pim sehen wir ebenfalls noch sehr viel mehr Potenzial aufgrund der digitalen Transformation. Da sich nicht nur der eCommerce-Markt weiterentwickeln wird, sondern insbesondere neue, digitale Geschäftsmodelle – wie etwa im Bereich „Predictive Maintenance“ – entstehen, die die Anforderungen an ein zentrales Produktinformationsmanagement nochmals erweitern werden. Zumal nur ein Bruchteil der heutigen Unternehmen mit einem umfangreichen Produktsortiment überhaupt schon ein PIM-System im Einsatz hat. Sehen Sie sich als Softwareanbieter als Enabler/Weichensteller für Industrie 4.0 bei Ihren Kunden? Wir sehen uns bei Lobster definitiv als Enabler. Wie zuvor beschrieben, kommt unseren Lösungen eine teils sehr strategische Bedeutung zu, vor allem unserer Datenintegrations-Software Lobster_data. Denn Informationen sind die neue Währung des digitalen Zeitalters, die aus Daten von vielen, heterogenen Systemen gewonnen werden müssen. Die Weichen für eine digitale Transformation müssen in den Geschäftsführungen der Unternehmen gestellt werden. Lobster-Geschäftsführer Jürgen Schmiezek: „Informationen sind die neue Währung des digitalen Zeitalters“ INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2016 101
19239 6 www.industrielle-automation
INHALT EDITORIAL 03 Wer gewinnt den
SZENE 13 Mio. EUR am Standort Mülh
Gemeinsame Cloud-Plattform eröffne
SZENE I INTERVIEW Die ganze Bandbre
SENSORIK UND MESSTECHNIK I TITEL Ei
SENSORIK UND MESSTECHNIK Eine Müll
SENSORIK UND MESSTECHNIK des Schutz
SENSORIK UND MESSTECHNIK 02 Schnell
SPS IPC DRIVES 2016 I MESSE Von der
SPS IPC DRIVES 2016 I MESSE 04 Aufg
SENSORIK UND MESSTECHNIK 5 aus eine
Vom Tabakblatt zum Feinschnitt Sich
SENSORIK UND MESSTECHNIK Metrische
SENSORIK UND MESSTECHNIK Optimierte
SENSORIK UND MESSTECHNIK Helligkeit
SENSORIK UND MESSTECHNIK Qualität
Patrick Menge, Area Sales Manager M
HANDWERK TRIFFT HIGHTECH SUMMER OF
Ausstellungsprogramm / Exhibition p
SENSORIK UND MESSTECHNIK Messwerter
SENSORIK UND MESSTECHNIK Stromspare
SENSORIK UND MESSTECHNIK Induktivse
SENSORIK UND MESSTECHNIK TECHNIKWIS
Laden...
Laden...
Laden...