SENSORIK UND MESSTECHNIK Wahlfreiheit Kameras mit Standard USB3 Vision oder mit individueller Software? Oliver Senghaas USB 3.0 etabliert sich immer mehr als neue Schnittstelle der Wahl in der Bildverarbeitung. Das Unternehmen IDS bietet künftig neben Modellen mit der eigenen Software Suite auch baugleiche USB3 Vision konforme Kameras an. Der Nutzer hat die Wahl: ein besonders flexibles System oder ein individuell optimiertes? Oliver Senghaas, Leitung Marketing bei der IDS Imaging Development Systems GmbH, Obersulm Als IDS vor über 10 Jahren die ersten Kameras mit USB 2.0-Anschluss auf den Markt brachte, wurde das von vielen Seiten kritisch betrachtet. In der Bildverarbeitungsbranche zweifelten einige Marktbegleiter daran, dass sich die Schnittstelle in industriellen Anwendungen bewährt. Doch mit jeder erfolgreich installierten Anwendung schrumpften die Vorbehalte im Markt. Es zeigte sich, dass man die Technologie voll industrietauglich implementieren kann. Im Laufe der Zeit konnten die IDS Entwickler viele Herausforderungen, die sich im Zusammenspiel der Prozessoren und Komponenten, wie z. B. Kabel, Hubs usw., ergaben, bewältigen und mit jeder Lösung stieg auch der Erfahrungsvorsprung in punkto USB-Technologie. Das gewachsene Know-how hilft heute bei der Implementierung von USB 3.0, die anfänglichen Kinderkrankheiten einer neuen Technologie zu überwinden und das Potential dieser Technik bestmöglich auszuschöpfen. Treiberpaket oder Standardprotokoll Um das Optimum aus der Schnittstelle und aus den Sensoren herauszuholen und die Integration der Kameras so flexibel wie möglich zu gestalten, setzt das Unternehmen auf sein eigenes Treiberpaket, die IDS Software Suite. Sie ist über alle Kameraversionen des Herstellers – egal, ob mit USB 2.0, USB 3.0 oder GigE Interface – identisch und erlaubt innerhalb der Modellpalette des Herstellers auch einen schnittstellenübergreifenden Kamerawechsel, z. B. von einem USB 2.0- auf ein leistungsstärkeres Modell mit USB 3.0- oder Gigabit-Ethernet- Anschluss. Die Applikation muss nicht neu programmiert werden, lediglich die kameraspezifischen Parameter gilt es neu anzupassen. Auch der Mischbetrieb von Kameras mit unterschiedlichen Schnittstellen an einem PC ist gewährleistet. Mit seinen ersten AIA-zertifizierten USB3 Vision (U3V) Kameras geht das Unternehmen neue Wege. IDS bietet nun baugleiche Modellreihen wahlweise mit USB3 Vision oder eigenem Treiberpaket an. USB3 Vision definiert ein herstellerunabhängiges Standardprotokoll, das auf die USB 3.0-Schnittstelle aufsetzt. Ein Vorteil des Standards ist die beliebige Austauschbarkeit der Kameras, unabhängig vom jeweiligen Hersteller, ohne jegliche softwareseitige Änderungen. Die Einfachheit der Bildoptimierung und die Funktionsvielfalt spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. 32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 6/2015
Einfacher Wechsel Nichtsdestotrotz: Entscheidet sich der Anwender für eine U3V Industriekamera des Obersulmer Anbieters, kann er später auf die IDS Software Suite wechseln, wenn seine Applikation dies erfordert und der U3V- Umfang nicht ausreichen sollte. Er muss in diesem Fall die Kamera nicht tauschen, es genügt ein Update der Firmware; eine Aktualisierung, die sogar ohne Einsenden der Kamera funktioniert. Für OEMs, die Geräte in Serie bauen, ist die Austauschbarkeit sekundär. Hier zählt die optimale Lösung einer Applikation und hier will man auch die Leistungen einer Kamera maximal nutzen. Die im U3V Standard festgelegten Funktionen werden hier nicht ausreichen, um die Möglichkeiten der modernen Sensorgeneration zu nutzen. Features, wie beispielsweise der LineScan- Modus bei CMOSIS Sensoren, sind im Standard nicht beschrieben und dementsprechend auch nicht umgesetzt. Der ein oder andere Kamerahersteller hat daher begonnen, entsprechende Funktionen an den Standard anzuhängen. Greift der Anwender aber darauf zurück, ist auch die Austauschbarkeit dahin und der Standard verliert seinen Sinn. Austauschbarkeit oder Individualität IDS wird deshalb auf zwei Schienen unterwegs sein. Bei den U3V Kameramodellen hält sich das Unternehmen an den Standard, damit kann der Anwender auf die volle Austauschbarkeit bauen. Wer die Leistungsfähigkeit und die Features der Kameras und der neuen Sensoren voll nutzen will, greift dagegen auf die Modellpalette mit der hauseigenen Software Suite zurück. Denn bei diesen Kameras, kann der Anbieter wesentlich flexibler auf spezielle Anforderungen und Kundenwünsche reagieren. Features neuer Sensormodelle, die noch nicht Inhalt des Standards sind, können kurzfristig und vollumfänglich implementiert werden. Bedienkomfort und Zeitersparnis sind weitere Pluspunkte der Software Suite. Viele Einstellmöglichkeiten sind vorparametriert, um eine möglichst optimale Bildqualität zu erzielen. Dadurch spart der Anwender Zeit und kann sofort nach dem Anschluss der Kamera die ersten Bilder erfassen. Softwareentwickler haben zudem die Möglichkeit, bereits vor der eigenen Programmierung umfangreiche Messungen zu machen und verschiedene Kameraeinstellungen miteinander zu vergleichen. Diese Kostenund Zeitersparnis bietet der U3V Standard nicht. Es ist letztlich eine Frage der Präferenz des Anwenders: Ob er volle Flexibilität oder maximale Leistung wünscht, ist ihm selbst überlassen. IDS bietet für beide Fälle passende Lösungen. Fotos: Aufmacher Fotolia, Sonstige IDS www.ids-imaging.com 01 USB 3.0 steht als Kameraschnittstelle hoch im Kurs WIR SIND DER MASSSTAB PRÄZISIONSMESSTECHNIK REGELN SIE PRÄZISER ALS JE ZUVOR Schnelle Phasenstrommessung mit Ausgaberaten bis 20 MHz – Auch als Evaluation-Kit verfügbar ERHÖHEN SIE IHREN WIRKUNGSGRAD Die shuntbasierten Messmodule der IPC-Reihe sind dauerhaft bis zu 1.500 Volt galvanisch getrennt und können je nach eingesetztem Shunt Strombereiche bis 2.500 Ampere mit einer Auflösung von 12 – 16 Bit messen. Eigenschaften: TTL, RS422-Schnittstelle RJ45- oder M8-Stecker Hohe Spannungsfestigkeit bis 8 kV (Testspannung) Schutzklasse IP6KX sps ipc drives 2015 Messe Nürnberg // 24. bis 26. November // Halle 4A // Stand 634 02 Die Software Suite ist für alle Kameraversionen identisch Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG Eibacher Weg 3 – 5 · 35683 Dillenburg Telefon 02771 934-0 · Fax 02771 23030 isascale@isabellenhuette.de · www.isabellenhuette.de
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VORSCHAU IM NÄCHSTEN HEFT: 01/2016
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