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Industrielle Automation 5/2015

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Industrielle Automation 5/2015

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE I INTERVIEW „Innovationsführer nutzen die Vorteile“ Warum wird Simulation immer wichtiger und was hat das mit Industrie 4.0 zu tun? Galt Simulation in der Vergangenheit meist als zu teuer und kompliziert, hat sich ihr Stellenwert in der Industrie verändert. Chefredakteur Dirk Schaar sprach mit Philipp Wallner, Industry Manager bei MathWorks, über die zukünftige Rolle von Simulation und Modellbasierter Entwicklung und deren Bedeutung im Zeitalter von Industrie 4.0. Herr Wallner, was bedeutet der Schritt, hin zur vernetzten Produktion, für ihr Unternehmen? Für uns hat das Thema einen sehr wichtigen Stellenwert. Mit zwei Aspekten können wir Mehrwert für den Maschinenbau generieren: 1. Maschinen werden immer komplexer und der Softwareanteil nimmt zu. 2. Immer mehr Maschinenoder Produktionsdaten fallen an und müssen ausgewertet werden. Für beide Aspekte haben wir passende Lösungen. Haben denn Maschinenbauer und Automatisierer die Bedeutung dieser Entwicklung bereits erkannt? Bei unseren Kunden und Partnern im Maschinenbau ist Industrie 4.0 sehr wohl in den Köpfen angekommen. Und den Innovationsführern, mit denen wir meist zusammenarbeiten, muss man Industrie 4.0 auch nicht mehr erklären. Jetzt geht es darum, konkrete Projekte herausfiltern und umzusetzen. Mit diesem Thema erreichen wir heute vor allem das mittlere Management, weil dieses sich mit steigender Softwarekomplexität beschäftigen muss, will man Maschinenprojekte realisieren. Industrie 4.0 sollte man sich nicht nur auf die Fahne heften, sondern konkret nutzen - sonst ist es kein Vorteil und die Innovationsführerschaft ist auch gefährdet! Warum sind denn Simulation und Modellbasierte Entwicklung so wichtig für die Automatisierungstechnik in der Zukunft? Wenn die Komplexität und Vernetzung in mechatronischen Systemen zunimmt, sollte man deren Funktionsfähigkeit schon frühzeitig in der Entwicklung absichern. In der Praxis bedeutet das, dass der Entwickler nicht mehr warten muss, bis die komplette Maschine aufgebaut ist. Er kann so schon frühzeitig Designfehler erkennen und beheben. Und das wird in Zukunft nicht mehr ohne gehen. Wie reagiert man, wenn Sie Ihre Ideen präsentieren? Unsere Themen und Ideen werden immer besser von den Unternehmen angenommen und man ist offener geworden, über Modellbasierte Simulation zu sprechen. Sicherlich ist auch hier die große Wolke „Industrie 4.0“ hilfreich. Aber Skeptiker gibt es natürlich immer noch, die ihre Prozesse nicht verändern möchten. Wie sieht denn eine konkrete Unterstützung eines Projektes aus und auf was muss ich mich als Kunde einlassen? 01 Automatische Codegenerierung ermöglicht hardwareunabhängige Softwareentwicklung Es ist sicherlich nicht so, dass man in Software investiert, automatisch 40 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/2015

INTERVIEW I KOMPONENTEN UND SOFTWARE Der Link zum Gesamtinterview Das gesamte Interview mit Philipp Wallner finden Sie unter http://bit.ly/1Npi2q5 Modellbasierte Entwicklung betreibt, seine Komplexität der Maschinen in den Griff bekommt und auch noch gleichzeitig innovativer wird. Wir müssen mit dem Kunden schon sehr frühzeitig zusammenarbeiten und ein konkretes Projekt gemeinsam erarbeiten, in dem Simulation auch einen Mehrwert für ihn bringt. Wir müssen vor allem aber herausfinden, wie viel Know-how beim Unternehmen überhaupt vorhanden ist, so dass eine Modellierung Sinn macht. Daraus leitet sich letztlich der Produktumfang ab. Nach der Investition geben wir die notwendige aktive Starthilfe in Form eines Implementierungsplans. Mit unserer weltweit aktiven Consultinggruppe können wir die Kunden im Haus und vor Ort betreuen. Wir betrachten das als eine Hilfe zur Selbsthilfe. Wir übernehmen nicht die gesamte Entwicklungsarbeit, sondern wollen dem Kunden zeigen, wie er seine Aufgaben möglichst schnell, einfach und sicher selbst bewerkstelligen kann. Der Invest in Training ist hierbei unerlässlich, um einen sinnvollen Umgang mit den Produkten zu ermöglichen. Letztlich geht es ja immer um Geld und Einsparungen in der Industrie. Wie viel lässt sich denn einsparen? In der Entwicklungsphase von Projekten sind bis zu 50 % Einsparpotenzial drin – im Durchschnitt sind es 30 bis 35 %. Beim erstmaligen Einsatz Modellbasierter Entwicklung kann die Einsparung aber deutlich geringer ausfallen. Erst in weiteren Projekten, in denen auf bestehende Modelle und Mitarbeiter zurückgegriffen werden kann, ist mit 02Um aus Messdaten Wissen über die Maschine oder Anlage generieren zu können, müssen zuerst die in den Daten enthaltenen Informationen ausgewertet werden deutlichen Steigerungen zu rechnen. Im Bereich der Inbetriebnahme können dann Verkürzungen bis zu 80 % möglich werden. Wie wird sich Simulation und Software im Maschinenbau verändern und welche neuen Anforderungen werden auf Anbieter wie MathWorks zukommen? Software wird in Zukunft die tragende Rolle spielen, vor allem im europäischen Raum, wo wir durch Funktionalität und Innovation überzeugen müssen. Wir glauben auch, dass sich in diesem Zuge die Simulation als Standard etablieren wird, weil man damit die Softwarekomplexität besser in den Griff bekommt. Für MathWorks bedeutet das eine noch engere Zusammenarbeit mit den Kunden bzw. weitere strategische Partnerschaften, um die Prozesse im Maschinenbau noch besser verstehen zu können. Dazu müssen wir unser Produktportfolio möglichst gut und effizient entwickeln und aufstellen. Daran arbeiten wir laufend. Mit Ihrem Release 2015b gehen Sie bereits den Weg Richtung Zukunft. Was ist neu daran? In diesem Jahr wurden zahlreiche Neuheiten für Matlab und Simulink und mit Antenna Toolbox, Robotics System Toolbox, Simulink Test und mit Vision HDL Toolbox gleich vier neue Produkte. Wesentliche Verbesserungen bei Produkten für die Signalverarbeitung und drahtlose Kommunikation vereinfachen Signalanalysen. Simulink erhält z. B. neue grafische Bedienelemente und Anzeigen zum Tunen der Simulationen. Zu den Updates bei Matlab gehört die neue Classification Learner-App, die für überwachtes, maschinelles Lernen eingesetzt werden kann. www.mathworks.de Schocküberwachung ± 200 g, 1600 Werte/s DER Bestseller für Transportüberwachungen, Fehlerdiagnosen, Belastungstests: Datenlogger MSR165 neu auch mit ± 200g Integrierter 3-Achsen-Beschleunigungssensor für Schock-, Vibrations- und Beschleunigungsmessungen bis ± 15 g oder bis ± 200 g • Messrate 1600/s • Schockmessung bis 6 Monate oder bis 5 Jahre möglich • Speicherkapazität 2 Mio. Messwerte; mit microSD-Karte über 1 Mrd. Messwerte • wahlweise Sensoren für Temperatur, Feuchte, Druck oder Licht, 4 analoge Eingänge • IP67 • benutzerfreundliche PC-Software zur Datenerfassung und –auswertung Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne! Verkaufsstellen und weitere Infos: www.msr.ch Die Lösung zur effizienten Messdatenerfassung.