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Industrielle Automation 4/2019

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Industrielle Automation 4/2019

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE Sensorlos schützen Prozessgesteuerte Zugangssicherung ohne Muting-Sensoren für den industriellen Einsatz In automatisierten Bereichen spielt das Thema Sicherheit eine große Rolle – vor allem dann, wenn Mensch und Maschine aufeinander treffen. Denn in Handling- und Montageanalgen, z. B. in der Automobil- und Verpackungsindustrie, gibt es Gefahrenbereiche, die gegen unbefugten Zutritt gesichert werden müssen. Ein Sensorspezialist hat mit Smart Process Gating ein neues Verfahren zur Schutzfeldüberbrückung entwickelt, das viele Vorteile bietet. Martina Schili, Corporate Communications/ Public Relations bei der Leuze Electronic GmbH + Co. KG in Owen Das Unternehmen Witron zählt weltweit zu einem der bekanntesten Unternehmen, wenn es um die Planung und Realisierung dynamischer Lager- und Kommissioniersysteme in der Intralogistik geht. Im Rahmen der Automatisierung und kontinuierlichen Optimierung der Lagerlogistik spielt auch die Auswahl kompetenter Partner eine entscheidende Rolle. Hier setzt das Unternehmen auf entsprechende Lösungen des Optosensorikherstellers Leuze Electronic. Dazu zählt auch der Einsatz des Smart Process Gating (SPG), einem von Leuze entwickelten Verfahren für Zugangssicherungen ohne den Einsatz zusätzlicher Muting- Sensoren. Mithilfe des Verfahrens lässt sich eine störungsfreie Durchfahrt des Transportguts sicherstellen. Sicheres Gating auch ohne Muting-Sensoren „Ob in der Industrie, im Einzelhandel oder dem Service: Die Sicherheit aller Personen ist das höchste, schützenswerte Gut. Aus diesem Grund lassen wir entsprechende Arbeitsbereiche mit Sicherheitseinrichtungen oder Umzäunungen ausstatten, die den geltenden Standards und Normen entsprechen, um so Unfallrisiken gar nicht erst entstehen zu lassen“, erklärt Stephan Schmid, Projektingenieur im Bereich Entwicklung Steuerungstechnik bei Witron. In der Praxis werden diese Anforderungen durch optische Sicherheits-Sensoren gelöst, z. B. signalgebende Muting-Sensoren, die an den Ein- und Ausschleuse-Stationen installiert werden. Die Schutzeinrichtungen müssen so ausgelegt sein, dass sie die Annäherung des Transportguts an das Schutzfeld erkennen und dieses anschließend temporär überbrücken. Beispielsweise sorgen Sicherheits-Lichtvorhänge an Förderstrecken für eine zuverlässige Unterscheidung von Mensch und Ware sowie eine unterbrechungsfreie Ein- und Ausfahrt von Paletten und Fördergut. Aufgrund der beengten Verhältnisse hinter den Sicherheits-Lichtvorhängen führte der zusätzliche Einsatz von überbrückenden Sensoren jedoch häufig zu einem Mehrbedarf an Platz, wodurch die Anlage weniger kompakt ausgeführt werden konnte. Auch der Installations- und Serviceaufwand für deren zusätzlichen Aufbau, Justage und Rejustage war stets mit größerem Aufwand 58 INDUSTRIELLE AUTOMATION 4/2019

Prozessgesteuerte Zugangssicherung in der Verpackungsindustrie: Auch unterbrochene Teile bzw. Paletten werden störungssicher transportiert NEW NEW SLETTER SLETTER Der E-Mail-Service für Konstrukteure, Entwickler, Systemintegratoren sowie Produktionsverantwortliche die sich mit der Konstruktion und Entwicklung eigener Maschinen und Anlagen befassen. verbunden. Schmid: „So kam bei Witron der Wunsch auf, eine Lösung zu finden, welche die Prozesssicherheit, Anlagenverfügbarkeit sowie eine einfache Bedienung miteinander vereint.“ Und Leuze lieferte die passende Projektidee: Das SPG-Verfahren basiert auf den Sicherheits-Lichtvorhängen der Leuze Baureihe MLC 500 und erlaubt die Schutzfeldüberbrückung ohne den Einsatz zusätzlicher Muting-Sensoren. „Es entstand eine Lösung, welche die Arbeitssicherheit gewährleistet, kombiniert mit einer hohen Prozesssicherheit und Anlagenverfügbarkeit“, erklärt Josef Apfelbeck, Key Account Manager und Spezialist für Intralogistik bei Leuze Electronic. SPG-Verfahren: Für einen störungssicheren Transport Um das Schutzfeld des Sicherheits-Lichtvorhangs für die Durchfahrt des Transportguts zu überbrücken, wird unmittelbar vor der Einfahrt das erste Schaltsignal (CS) von der Prozesssteuerung (SPS) an den Sicherheits-Lichtvorhang gesandt. Der Zeitpunkt muss so eingestellt sein, dass sich das Transportgut näher als 200 mm vor dem Schutzfeld befindet. Dies ist notwendig, um das Durchschlüpfen von Personen auszuschließen. Das SPG-Verfahren setzt daher die Kenntnis über die Position des Transportguts voraus, damit die nötigen SPS- Steuersignale im richtigen Zeitfenster dem Sicherheits-Lichtvorhang vorliegen. Dieser erzeugt bei der Einfahrt in das Schutzfeld das zweite Signal (PFI) und startet anschließend die Überbrückung des Schutzfelds. In Das Verfahren Smart Process Gating (SPG) erlaubt eine sehr kompakte Systemanordnung bei Materialschleusen Kombination mit einer Standard-Steuerung wird Performance Level d erreicht; in Verbindung mit einer Sicherheits-Steuerung ergibt sich Performance Level e. Das in der Variante MLC 530 SPG realisierte Verfahren ist TÜV-geprüft und sicherheitstechnisch zertifiziert. Inzwischen setzt Witron das SPG-Verfahren als Standard in seinen Projekten weltweit ein – sowohl im Retailbereich als auch in der Industrie oder dem Service. Darüber hinaus ist die Datenübertragungs-Lichtschranke vom Typ DDLS 500 auch mit EtherCAT-Schnittstelle verfügbar. Bilder: Schmuckbild Fotolia, sonstige Leuze www.leuze.de Aktuelle Nachrichten rund um neueste Entwicklungen, Trends und Veranstaltungen aus dem gesamten Bereich der Mess- und Automatisierungstechnik. 6x jährlich Sonderthema Bildverarbeitung 5 blätterbare, englischsprachige Online-Ausgaben Jetzt kostenlos anmelden! Alle 14 Tage NEU! http://bit.ly/News_VFV