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Industrielle Automation 4/2015

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Industrielle Automation 4/2015

SZENE I STATEMENT Klaus

SZENE I STATEMENT Klaus Härtl ist Fachbereichsleiter Elektronik- Entwicklung bei der Bertrandt AG in Ehningen Die unabdingbare Vernetzung Klaus Härtl Automatisiertes Fahren, Industrie 4.0, smart grid, smart home, alters bezogene Assistenzsysteme (AAL) – eine Vielzahl an Begriffen, die uns aus unterschiedlichen Branchen tagtäglich begegnen. Das Zeitalter der Digitalisierung, das IOT (Internet of Things), ist allgegenwärtig. Dabei versuchen die Marktakteure, von bereits vorhandenem Wissen aus unterschiedlichen Branchen zu profitieren. Die Zielsetzungen und Erwartungs haltungen sind vielfältig: Flexibilisierung von Prozessen, Effizienzoptimierung, Prävention hinsichtlich Fehler- & Ausfallwahrscheinlichkeiten, Energie effizienz, Komfort, Sicherheit etc. Daraus ergeben sich vielschichtige neue Services und Geschäftsansätze. Neue technische Disziplinen, die bisher im angestammten eigenen Produktbzw. Kernbereich nicht gegenwärtig oder relevant waren, bringen neue Player als Lösungsanbieter ins Spiel. Offene Denkweise ist gefordert Künftig verfügbare Maschinen-, Fertigungs-, Nutzer- und Verhaltensdaten optimieren die Benutzerfreundlichkeit (Usability) und ermöglichen bedarfsgerechte, zusätzliche Services. Vieles ist denkbar, fordert aber auch eine neue Offenheit, Daten Dritten verfügbar zu machen. Dies wird im Sinne von „Wem gehören die Daten?“ oder “Wie kann ich mein Wissen (IP, intellectual property) schützen?“ diskutiert. Der Datenschutz und die Datensicherheit sind also essentielle Fragestellungen im IOT. Verschlüsselungs- und Sicherheitselemente in zum Teil mehrstufiger Form sind erforderlich, um Zugriffe zu regeln. Eine Anonymisierung von Nutzerdaten ist nötig, um nur die wirklich für die Anwendung relevanten Informationen zu extrahieren. Auch das Handling von extremen Datenmengen, die beispielsweise in Serverfarmen gesammelt werden, ist eine Herausforderung. Technische Anforderungen diverser Branchen ähneln sich Trotz der aus Produktsicht grundsätzlichen Unterschiede der einzelnen Branchen sind die technisch zu lösenden Aufgaben unter dem Fokus der Vernetzung annähernd gleich. Fehlersichere Systeme mit einem hohen Maß an künstlicher Intelligenz und ausgefeilten Beurteilungs- und Lernalgorithmen sind maßgebliche Faktoren, die richtigen autonomen Ent scheidungen in Bruchteilen von Sekunden zu treffen. Übergreifende Standards hinsichtlich Funktion, Interaktion und Systemsicherheit haben eine hohe Bedeutung, um die allumfassende Vernetzung zu ermöglichen, die vermutlich nicht mehr an Branchengrenzen endet. Insbesondere im mobilen Umfeld werden Datenkomprimierungs- Verfahren benötigt, die möglichst kleine, effiziente Informations-Datenpakete schnüren und handeln können. Dies ermöglicht gerade im Bereich des automatisierten Fahrens, die Mengen an erzeugten Daten über „Luftschnittstellen“ mit den heute gegebenen Übertragungsverfahren und -protokollen – zum Beispiel UMTS, LTE, WLAN – in der erforderlichen Performance darzustellen. Intelligente Mobilität Die Einbindung und das Zusammenwachsen von Branchen und technischen Anforderungen lassen sich bereits sehr gut an modernen Fahrzeugen erkennen. Der typische Nutzer von Mobil-Devices möchte keine Unterschiede in seinen Nutzungsgewohnheiten, unberücksichtigt der technischen Herausforderungen, Qualitätsanforderungen oder Entwicklungszyklen der Hersteller und Branchen. Das autonome Fahren ist die technische „Krönung“ des heute Möglichen und Angestrebten. In der Landtechnik werden Teilaspekte dieser Technologien schon erfolgreich eingesetzt, etwa bei autonomen Fahrzeugen und Maschinen, angedockt an ein Leitfahrzeug, inklusive Online- Erfassung aller relevanten Betriebs-, Bewirtschaftungs- und Ertrags parameter sowie die Berücksichtigung von Einflussgrößen wie Bodenbeschaffenheit und Witterungsbedingungen. Die Herausforderung der Pkw-Hersteller liegt vor allem darin, dass Fahrzeuge in 8 INDUSTRIELLE AUTOMATION 4/2015

STATEMENT I SZENE öffentlichen Bereichen und in anderen Geschwindigkeitskategorien einer deutlich höheren Vielschichtigkeit an Einflussfaktoren und daraus resultierender Datenmengen sowie einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzer und Nutzer gewohnheiten unterliegen. Auch sind gesetzliche Rahmenbedingungen noch nicht geschaffen beziehungsweise verabschiedet. Eine wirkliche Nutzbarkeit der Technologie wird auch eine Frage des Volumens von im Markt befindlichen Fahrzeugen sein, die mit diesen Technologien ausgestattet sind. Jedes dieser Fahrzeuge ist quasi ein fahrender Sensor und Datenlieferant. Statistisch valide Informationen werden erst mit einer Menge dieser „mobilen Infrastruktur“ möglich. Autonomes Fahren trifft Industrie 4.0. In den klassischen Industriebereichen zeigen sich viele vergleichbare Ansätze. Wenn auch mehrheitlich im stationären Bereich, wie der Fertigung oder Logistik, so ist auch hier die zunehmende intelligente Vernetzung der Systeme „der“ Innovationstreiber in der Automatisierungstechnik. Es erfordert sicherlich differenzierte Lösungen je nach Anwendungsbereich. Die grundsätzlichen Fragen stellen sich aber hier wie dort. Hochkomplexe Fertigungsprozesse mit maximaler Varianz aus dem Blickwinkel der Produkt-/Fertigungslinien, Fertigungsprozesse und -volumen, Energieeffizienz und situativer Einflussfaktoren sind Themen, die die Branche bewegen. Dies erfordert eine maximale Intelligenz der Systeme. Beispiel aus der Praxis In Hafenanlagen kommen heute bereits adaptive, autonome, führerlose Systeme zum Einsatz, die sich ihrem Umfeld und der aktuellen Situation anpassen – und sich selbst überwachen beziehungsweise diagnostizieren. Personen und Objekte in Gefahren bereichen zuverlässig zu detektieren und resultierend daraus automatisch Prozess-Entscheidungen zu treffen, sind am Entstehen. Intelligenz und Vernetzung in jedem Fall? Die intelligente Vernetzung von Systemen und des Umfelds ist eine Anforderung unserer Zeit. Eine Machbarkeit ist grundsätzlich darstellbar. Triebfeder sind neue technische Möglichkeiten in teils mehrdimensionaler Ausprägung mit vielfältigem Nutzen in unterschiedlichen Geschäfts- und Lebensbereichen. Die Entwicklung und Beherrschung, aber auch Bezahlbarkeit neuer Technologien ist die Herausforderung an die Hersteller – ohne eine mögliche Überforderung der Anwender aus dem Auge zu verlieren. Auch die technischen Voraussetzungen bergen noch Hürden und erfordern gemeinsame Anstrengungen. Branchenübergreifende Dialoge und Synergien für adaptierbare Problemlösungsansätze sind bisher nur in geringer Ausprägung erkennbar. Vieles gründet auf ein breites Spektrum an nutzbaren Daten. Der Umgang mit der Datennutzung stellt dabei eine der wesentlichen Aufgaben der Zukunft dar. www.bertrandt.com DAS GIBT‘S NUR ONLINE PROZESSSENSOREN ZUM NIEDRIGPREIS MAGNETISCH-INDUKTIVER DURCHFLUSSSENSOR von ifm electronic Magnetisch-induktiver Durchflusssensor ifm electronic SM2000 Artikel-Nr. 101599 728,00 EUR zzgl. MwSt. -20 % UVP: 910,20 EUR Hohe Genauigkeit, Reproduzierbarkeit und Messdynamik Durchflussmengen bis 600l/min Lehrrohrerkennung und Simulationsmodus Geeignet für Flüssigkeiten mit einer Leitfähigkeit ab 20μS/cm www.automation24.de/prozesssensoren www.automation24.de/durchflusssensoren IN24H GELIEFERT SOFORT VERFÜGBAR Bestellen Sie jetzt! Telefon: +49 (201) 52 31 30 -0 +800 24 2011 24 (kostenfrei) Fax: +49 (201) 52 31 30 - 29 info@automation24.de www.automation24.de L I V E CHAT