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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2020

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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2020

Im sichtbaren Spektrum

Im sichtbaren Spektrum Wärmebildtechnik erkennt zuverlässig Ursachen einer Störung an der Fahrzeugelektrik Die Elektrik bildet das zentrale Nervensystem eines Fahrzeugs und unterstützt zahlreiche Bauteile und kritische Funktionen. Es ist daher unerlässlich, deren einwandfreie Qualität sicherzustellen. Mithilfe der Wärmebildtechnik lassen sich auf allen Ebenen des Prüf-, Validierungs- und Fertigungsprozesses potenzielle Fehlerursachen frühzeitig und zuverlässig detektieren. In einem typischen Oberklassefahrzeug sind etwa 1 500 verschiedene elektrische Kabel, Leitungen und Drähte verbaut, die aneinandergelegt eine Länge von fast 1 600 m ergeben würden. Und an diesen Leitungen, die an diversen Fahrzeugbauteilen angeschlossen sind oder diese miteinander verbinden, sind wiederum Hunderte, potenziell fehleranfällige Stecker befestigt. Beispielsweise könnte ein einziger Knick oder defekter Anschlussstift an einem mehrpoligen Stecker zu einem unsichtbaren Kurzschluss führen. Oder ein Fahrzeug könnte mit einem nicht vollständig eingerasteten Stecker vom Band laufen, wodurch der gesamte Stromkreis nicht funktioniert. Aufgrund der potenziellen Fehlerstellen, die sich aus diesen zahlreichen Leitungen, Anschlüssen und Verbindungsstellen ergeben, müssen Originalhersteller (OEMs) von Fahrzeugelektriksystemen jedes Problem schnell erkennen. Nur so können sie gewährleisten, dass sie ein einwandfrei funktionierendes Produkt ausliefern und die Verfügbarkeit ihrer Fertigungsstraße maximieren. Temperatursensible Bauteile und Systeme im Blick behalten Defekte an elektrischen Systemen lassen sich normalerweise an einem dieser drei Symptome erkennen: 1. Bauteile oder Bereiche, die nicht heiß werden sollten, weisen eine steigende Temperatur auf. 2. Die Temperatur von Bauteilen, die normalerweise relativ warm werden, liegt über oder unter dem für sie typischen Grenzwert. 3. Bauteile oder Bereiche, die unter normalen Bedingungen warm werden sollten, bleiben kalt. Während manche Defekte am elektrischen System nur zu geringfügigen Auswirkungen wie dem Ausfall einer Sitzheizung innerhalb weniger Monate nach der Auslieferung des Fahrzeugs führen, können andere katastrophale Folgen haben. Der Ausfall eines wichtigen Sicherheitssystems kann Menschenleben gefährden und umfangreiche Fahrzeugrückrufe notwendig machen. Deshalb ist es unerlässlich, Probleme oder Defekte am elektrischen System entweder auf der Bauteilebene oder während der Montage bereits frühzeitig im Fertigungsprozess zu erkennen. Methoden zum Überprüfen von Fahrzeugelektriksystemen Zum Überprüfen und Verifizieren von Fahrzeugelektriksystemen stehen den Technikern heute zahlreiche Methoden zur Verfügung, die von einem simplen Basis-Check bis zur umfassenden Hightech-Diagnose reichen. Dabei können sich die Tests auf einfache Abläufe beschränken, die lediglich bestätigen, dass eine bestimmte Leuchte angeht oder der richtige Signalton zu hören ist, wenn der jeweilige Schalter betätigt wird. Subjektive Methoden sind jedoch nicht ratsam. Auch sind Fehlerdiagnosemethoden wie Leitungsprüfer oder Digitalmultimeter entweder kompliziert oder sie erfordern viel Zeit. Sebastian Gröger ist Technical Sales Representative bei der Flir Systems GmbH in Frankfurt am Main 44 INDUSTRIELLE AUTOMATION 03/2020 www.industrielle-automation.net

Wärmebildgebung mit IR-Kamera als Helfer im gesamten Prozess Im Gegensatz zu anderen Methoden ermöglicht die Wärmebildgebung mit einer Infrarotkamera allen Beteiligten innerhalb des gesamten Fertigungsprozesses, Defekte und Probleme an Fahrzeugelektriksystemen von der Entwicklung bis zur Montage aufzuspüren und zu diagnostizieren. Zum Einsatz kommen Wärmebildkameras, die Temperaturunterschiede sichtbar machen und damit auf einen Defekt an einem elektrischen System oder Bauteil hinweisen. Sie ermöglicht zudem wiederholbare Überprüfungen, die sich für spätere Analysen aufzeichnen lassen. Ist der potenzielle Defekt erkannt, können Techniker ein Digitalmultimeter oder eine Stromzange zur weiterführenden Diagnose oder Tiefenanalyse einsetzen. Dadurch lässt sich der betroffene elektrische Stromkreis schnell im Detail überprüfen und die exakte Ursache feststellen. Einzigartige Funktionen und vielseitig einsetzbar Eine Wärmebildkamera wie die Flir T540 bietet zahlreiche Funktionen, die sich zum effizienten Überprüfen des Fahrzeugelektriksystems an der Fertigungsstraße nutzen Mit Wärmebildtechnik lassen sich potenzielle Defekte an Elektriksystemen, beispielweise in Fahrzeugen, zuverlässig detektieren lassen, aber auch zum Überwachen in Prozess- und Fertigungsbereichen. Da sich ihr optischer Block um 180° drehen lässt, können Stromkreise in beengten Bereichen ohne Schwierigkeiten überprüft werden. Mit der optionalen Makromodus-Kamera-Software und dem 24°-Objektiv lassen sich präzise Temperaturmessungen an besonders kleinen Zielen mit einer Größe von unter 100 µm ausführen. Die T540 nutzt die Leistung von Flir Vision Processing und erzeugt detailreiche und scharfe Bilder. Dabei werden IR-Auflösung, MSX (vereint Echtbild mit Infrarotbild) und die UltraMax-Bild optimierung mit den von Flir entwickelten adaptiven Filteralgorithmen kombiniert, um brillante Wärmebilder mit einer Auflösung von bis zu 3,1 Mio. Pixel zu erzeugen. Außerdem ist die T540 empfindlich genug, um Temperaturunterschiede von < 30 mK zu erkennen und klare, rauscharme Ergebnisse zu erzielen. Weitere Optionen sind eine Analysesoftware, der Cloud-Speicher sowie WLAN-Connectivity. Fazit: Mit Wärmebildtechnik können Ingenieure und Prüftechniker potenzielle Defekte an Elektriksystemen zuverlässig erkennen. Bilder: Aufmacher vegefox.com – stock.adobe.com, sonstige Flir www.flir.com ÜBERFLIEGER Smarte Industriekameras für mehr als nur Bilder – echter Mehrwert auch für Ihre Anwendung. Inspirieren lassen auf: www.mv-ueberflieger.de MATRIX VISION GmbH Talstr. 16 · 71570 Oppenweiler Tel.: 07191/9432-0