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Industrielle Automation 1/2019

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Industrielle Automation 1/2019

KOMPONENTEN UND SOFTWARE

KOMPONENTEN UND SOFTWARE KOMPONENTEN UND SOFTWARE MIT EINEM Gerätesteckverbinder mit Push-Pull- Schnellverriegelung halten mechanischen Extrembelastungen stand Von klein bis groß, gerade, gewinkelt oder umspritzt – Rundsteckverbinder haben in vielen industriellen Bereichen Einzug gehalten, zum Beispiel in der Automatisierung. Eine seit kurzem verfügbare M12-Variante, ausgestattet mit einem Push-Pull-System, bietet den Anwendern neben einer vereinfachten Handhabung auch eine sichere Übertragung von Signalen und Daten. sicher übertragen können. Denn zum einen sind die Einsatzbedingungen der M12- Schnittstelle nicht immer hinreichend bekannt, und zum anderen möchte der Anwender eine möglichst geringe Zahl von Komponenten in seiner Beschaffungs- und Lagerlogistik verwalten und vorhalten. Zudem sollen die Steckverbinder auch von elektrotechnischen Laien verarbeitet werden können. Um die mechanischen Anforderungen wie etwa Dichtigkeit gegenüber Stäuben und flüssigen Medien im Industrieumfeld Push-Pull-Schnellverriegelung: komfortabel und zuverlässig Zuverlässige Schirmanbindung auch unter extremer mechanischer Beanspruchung Zu Beginn der Markteinführung des Rundsteckverbinders vom Typ M12 von Phoenix Contact wünschten sich die zukünftigen Anwender eine kompakte Schnittstelle – standardisiert und herstellerübergreifend verfügbar. Die mechanischen Anforderungen standen damals jedoch noch nicht im Fokus. Heute sind die Anwender anspruchsvoller. Ihr Anliegen: Schnittstellen, die mechanischen Einflüssen widerstehen und/oder hohe Datenmengen Falk Daniel Clemens, B. Eng., Dipl.-Ing. Jörg Hohmeier; beide Industrial Field Connectivity, Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg. zu erfüllen, müssen die Standard-M12- Steckverbinder mit einem definierten Drehmoment verschraubt werden. Dazu benötigt der Installateur zum einen genügend Platz, um mit seiner Hand an das Rändel des Steckverbinders zu gelangen. Auch benötigt er ein gutes Fingerspitzengefühl beim Stecken und Lösen der Steckverbinder. Wenn beides fehlt, kann es mitunter zum Ausfall der Schnittstelle mit nicht absehbaren Folgen kommen. Es sei denn, der Installateur hält einen Drehmoment-Schraubendreher mit entsprechendem Aufsatz bereit. Damit kann das M12-Rändel auch unter beengten Platzverhältnissen mit einem definierten Drehmoment angezogen werden – für eine zuverlässige Verbindung. Die beschriebenen Herausforderungen lassen sich mit dem neuen Verriegelungssystem M12 Push-Pull ausführen. Das Prinzip funktioniert durch einfaches Stecken und Ziehen. Der Steckverbinder wird gesteckt und verrastet; zum Lösen wird an einem Element des Steckverbinders gezogen. Dabei entriegelt eine interne Mechanik die Steckverbindung. Ohne weitere Bedienung kann der Steckverbinder dann einfach abgezogen werden. Zum Ver- und Entriegeln wird nur eine lineare Bewegung ausgeführt. Diese Eigenschaft bietet eine Reihe von Vorteilen bei der Handhabung. Darüber hinaus wird die Zuverlässigkeit der M12- Schnittstelle erhöht. So lässt sich auch die Packungsdichte der Schnittstellen erhöhen – ohne den Einsatz von Drehmomentwerkzeugen. Auch die Anforderungen an die Dichtigkeit und an die mechanische Beständigkeit werden erfüllt, ohne dass auf Werkzeug zurückgegriffen werden muss. Bei Steckverbindern mit Standard-M12-Schnittstelle wird der dichtende O-Ring innerhalb der M12-Buchse axial durch das Drehmoment des M12-Rändels verformt, und die Schnitt- 32 INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/2019

KOMPONENTEN UND SOFTWARE 01 Einfach gesteckt und zuverlässig verriegelt: der Stecker springt zurück, wenn er nicht sicher verrastet (links) – oder er verriegelt spürbar 02 Einheitliche und durchgängige Anschlusslösungen für die Signal- und Datenübertragung: Steckverbinder mit D-Kodierung (links), A-Kodierung (mittig) und X-Kodierung (rechts) stelle wird abgedichtet. Ein definiertes Drehmoment am Rändel ist somit unerlässlich. Da bei den neuen M12-Push-Pull- Steckverbindern die innenliegende Dichtung radial wirkt, werden keine definierten Drehmomente zum Erreichen der IP-Schutzart benötigt. Mechanische Vorteile gegenüber der Schnittstelle mit M12-Standardgewinde bietet die Push-Pull-Verriegelungsfeder. Ist das Rändel nicht ausreichend verschraubt, entsteht keine Selbsthemmung am Gewinde, und die Verschraubung kann sich unter mechanischen Einflüssen wie Schocks und Vibrationen lösen. Weitere Merkmale: beim Stecken verrastet die Steckverbindung mit einem spürbaren Klick. Durch diese taktile Rückmeldung kann sich der Anwender sicher sein, dass seine M12-Schnittstelle auf lange Sicht zuverlässig arbeitet. Ist der Steckverbinder nicht korrekt verrastet, springt er zurück und der Anwender erhält ebenfalls ein eindeutiges Feedback. Schnelle und sichere Verbindung in der Serienfertigung M12-Gerätesteckverbinder mit Mehrwert Das neue Produktprogramm der M12-Push- Pull-Steckverbinder umfasst konfektionierbare Steckverbinder mit Crimp-Anschlusstechnik sowie Gerätesteckverbinder. Der Anschluss eines Steckverbinders mit Crimp- n sichere Montage dank Push-Pull-Schnellverriegelung und hohe Verfügbarkeit n Ausführung in Schutzart IP 65, IP 67 n Plug & Produce: komfortables und sicheres Stecken durch herstellerübergreifendes Verriegelungssystem n eindeutiges Feedback: Steckverbinder springt zurück, wenn nicht korrekt verrastet n sicher geschirmt: zuverlässige Schirmanbindung auch unter extremer mechanischer Beanspruchung n robuste Verbindung: geeignet für Bahnanwendungen mit hohen Schock- und Vibrationsbelastungen Anschluss nimmt mehr Zeit in Anspruch als der Anschluss mit Schnellanschlusstechnik wie Schneidklemm- oder Push-in- Technik. Mit geeigneten Werkzeugen oder Maschinen wird jedoch auch hier in der Serien fertigung und Kabelkonfektionierung eine schnelle und sichere Verbindung hergestellt, die – etwa im Bereich der Automa tisierung – hohe Einsparpotenziale ausschöpfen kann. Bestückung im „Pick & Place“- Ver fahren Ergänzt wird das Portfolio durch einteilige Gerätesteckverbinder für die Vorder- und Hinterwandmontage in A- und D-Kodierung sowie durch zweiteilige Steckverbinder für das THR-Verfahren in A-, D- und X-Kodierung. Die einteiligen Ausführungen verfügen u. a. über vorkonfektionierte Litzen für den flexiblen Leiterplattenanschluss. Die Kontaktträger der zweiteiligen Ausführungen ermöglichen die Bestückung im „Pick and Place“-Ver fahren und bieten aufgrund einheitlicher Verschraubungen unabhängig von ihrer Polzahl und Kodierung identische mechanische Einbaubedingungen. Bilder: Phoenix Contact www.phoenixcontact.net INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/2019 33