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Industrielle Automation 1/2018

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Industrielle Automation 1/2018

STEUERN UND ANTREIBEN I

STEUERN UND ANTREIBEN I TITEL 02 Tremec aus Zedelgem in Belgien entwickelt Hochtechnologie-Antriebe für den Sportwagen-Sektor Beispiel: Früher, mit den alten Sicherheitsmodulen, führte ein Not-Aus stets zu einem erzwungenen Stopp der Anlage. Mit mitunter unnötigen Beschädigungen“, erinnert sich Pieter Meseure. Das neue Konzept sieht eine parallele Überwachung vor, bei der nur eingegriffen wird, wenn es absolut erforderlich ist. So können die Prozesse viel kontrollierter ablaufen. Gefährdungspotenzial lag auch beim Geschwindigkeitstest vor: Hier musste sichergestellt werden, dass innerhalb einer vorab definierten Zeitspanne heruntergebremst werden kann. Und, dass der Techniker erst dann manuell eingreifen kann, wenn die Prüfanlage tatsächlich stillsteht. Dafür wurden die Testzellen über Türverriegelungen gesichert, die erst freigegeben werden, wenn der Antrieb komplett stillsteht. Für zukünftige Aufgaben modular gerüstet Das Automatisierungssystem PSS 4000 ist modular erweiterbar und lässt sich so flexibel auf zukünftige Veränderungen der Prüfstände anpassen. Bei Tremec wird aktuell an einem Antrieb für einen Sportwagen, der 2019 vorgestellt wird, gearbeitet. „Eine herausfordernde Aufgabe, für die wir mit PSS 4000 gut gerüstet sind“, freut sich Meseure. Fotos: Tremec/Pilz GmbH & Co.KG www.pilz.com Neues Konzept für mehr Produktivität In der Prüfanlage sorgt das Automatisierungssystem PSS 4000 für die Sicherheit. Über die zum System gehörende Steuerung PSSuniversal PLC lässt sich die Geschwindigkeit der Motoren, die Räder und Antrieb der Wagen simulieren, überwachen. Neu ist, dass bei einem Not-Aus nun die Motoren über ein Signal sauber heruntergebremst werden können, während das Automatisierungssystem PSS 4000 die Prüfanlage entsprechend den vorgegebenen Parametern überwacht. Nur wenn das Herunterbremsen nicht innerhalb der Grenzwerte möglich ist, greift PSSuniversal PLC ein. So konnte nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Produktivität der Testanlagen wesentlich erhöht werden. Ein Plus an Funktionen durch passende Automatisierung Auch ermöglichte der Einsatz von PSS 4000 es, weitere Bedien-Funktionen zu integrieren, ohne die Sicherheit zu gefährden. Beispielsweise wird der Bediener oder Techniker nun bei der Montage des Antriebs ergonomisch entlastet: Da der Antriebsmotor jetzt etwas oszilliert, sodass sich der Antrieb einfacher aufsetzen lässt, kann die Montage „bequemer“ erfolgen. Auch die Ausgangsflansche werden in diesem Schritt angeschlossen, hier können die Motoren jetzt um 60° gedreht werden, um diese einzuspannen. Dadurch kann dieser Prozessschritt mehrmals wiederholt werden, ohne Ermüdung des Bedieners und ohne die Sicherheit einzuschränken. Sicherheit und Automation verschmelzen Mit dem Automatisierungssystem PSS 4000 lassen sich Automatisierungslösungen aufbauen, die gleichermaßen Automatisierungs- und Sicherheitsaufgaben abdecken und die für den Anwender dennoch sehr einfach zu handhaben sind. Zentrale Idee von PSS 4000 ist die Verschmelzung von Sicherheit und Automation. Zudem lassen sich die Vorteile einer dezentralen Steuerungsstruktur nutzen, ohne die damit üblicherweise verbundene höhere Komplexität bei einer Verteilung der Programme auf unterschiedliche Steuerungen in Kauf nehmen zu müssen. Die Handhabung wird vereinfacht bei gleichzeitig höherem Grad der Standardisierung. Automatisieren mit System Im Detail besteht das Automatisierungssystem PSS 4000 aus Hardware- und Software-Komponenten sowie dem Echtzeit-Ethernet SafetyNET p und verschiedenen, für unterschiedliche Bereiche einsetzbare Programmiereditoren mit ihren applikationsorientierten Funktionsbausteinen. Zur Hardware gehören Steuerungen verschiedener Leistungsklassen. Die Steuerungen PSSuniversal PLC sind die „Allrounder“ im Automatisierungssystem PSS 4000. Sie eignen sich für große, verteilte Anlagen, wie bei Maschinenstraßen oder in der Prozessindustrie sowie außergewöhnliche Anwendungen wie Schleusenanlagen oder Verladesysteme. Es handelt sich dabei um Speicherprogrammierbare Steuerungen, die auch in Kombination mit anderen Komponenten neue Lösungsansätze bieten. So besteht beispielsweise die Möglichkeit der sicheren Erfassung und Überwachung von Position und Geschwindigkeit. 20 INDUSTRIELLE AUTOMATION 1/2018

STEUERN UND ANTREIBEN Robust, vernetzbar und klar skalierbar LIVE@ Moderate Anschaffungskosten, wartungsfreies Design und Einsatz der Hardware bis mindestens 2027 verspricht Bosch Rexroth für die neue Generation der Industrie-PC-Plattform PR, VR, DR. Entwickelt für den unteren und mittleren Leistungsbereich ist sie ausgestattet mit Intel-Prozessoren unterschiedlicher Leistungsklassen. Die Box- und Panel-PCs PR und VR bieten ein abgestuftes System für viele Aufgaben einschließlich Industrie-4.0-Anwendungen mit hohen Datendurchsätzen. Die Box-PCs PR eignen sich für den horizontalen oder vertikalen Einbau. Zur bedarfsgerechten Visualisierung und Bedienung gibt es die hochauflösenden, kapazitiven Multi-Touch-Widescreen- Displays DR von 12 bis 21". Ihre Anbindung erfolgt per DisplayPort/USB oder CDI+, wodurch sich mit nur einem Kabel bis zu drei Displays ohne Repeater verbinden lassen. Die Panel-PCs VR vereinen die Eigenschaften von PR und DR in einem Gerät und zielen vor allem auf HMI-basierte Anwendungen ab. www.boschrexroth.de Temperaturregler für kontrollierte Prozesse in Produktionsanlagen Unkontrolliert schwankende Temperaturen können in Produktionsanlagen zu ernsthaften Schäden führen, sodass eine zuverlässige Temperaturregelung unabdingbar ist. Bachmanns neuer adaptiver Temperaturregler ATeC mit seinem integrierten Softwaremodul hat nicht nur die Temperatur von bis zu 128 gekoppelten Heiz- und Kühl-Regelstrecken sicher im Griff, er spart durch seine Intelligenz auch Zeit und Kosten. Während eines Lernprozesses ermittelt der adaptive Temperaturregler vollautomatisch die Charakteristik selbst verkoppelter Heizund Kühlstrecken und errechnet dazu passende Regelparameter. Der Bediener ist während dieser Zeit nicht gebunden. Die Zeitund Kostenersparnis mittels ATeC gilt auch für die Anlagenwartung: Wurde z. B. ein Heizelement durch ein neues größeres Element ersetzt, können die neuen Regelungsparameter wieder auf Knopfdruck gesucht werden. Demzufolge muss der Techniker nicht mehrere Tage vor Ort bleiben, um die Regelung manuell einzustellen. www.bachmann.info Standard, Safety und Motion Control in einem Gerät LIVE@ Eine multifunktionale Plattform, die Steuerungs- und PC-Funktionen kombiniert, erweitert das Portfolio der Advanced Controller Simatic S7-1500 von Siemens. Zudem ergänzen zwei neue Technologie-CPUs das Portfolio für Midrange Motion Control-Aufgaben. Die Plattform CPU 1518(F)-4 PN/DP kombiniert eine typische Steuerung mit bisher auf einem PC ausgelagerten Aufgaben – etwa modellbasierte und Hochsprachen-Programmierung oder Lösungen mit Datenbanken. Vorhandene C/C++-Algorithmen können weiterverwendet werden, und der bisher zu programmierende Datenaustausch zwischen PC und Controller wird vereinfacht. Darüber hinaus wird die Projektierung vereinheitlicht und der Platzbedarf sinkt – bei einer robusteren Gesamtlösung auf einer Hardware mit Simatic-Embedded-Betriebssystem. Die Motion Control-Funktionalitäten aller Simatic S7-1500 Technologie-CPUs wurden um die Ansteuerung von 2D- bis 4D- Kinematiken erweitert. Das ermöglicht zusätzliche Handling-Applikationen. www.siemens.com Achsregelbaugruppen • digitale Achsenregler für hydraulische Systeme • Positions- und Druckregelung • Zwei-Achs-Module mit Gleichlaufregelfunktion • ProfiNet, EtherCAT, Ethernet/IP oder Profibus Schnittstelle • optimiert für Proportional-, Regelund Servoventilanwendungen • einfachste Bedienung und somit problemlose Inbetriebnahme • Industrie 4.0 Elektronik GmbH Gewerbering 31 D-41372 Niederkrüchten Telefon: +49 (0)2163 577355-0 Fax: +49 (0)2163 577355-11 E-Mail: info@w-e-st.de Internet: www.w-e-st.de Alles für die Hydraulik: Leistungsverstärker, Druck-, Positions-, Gleichlauf- und Pumpenregelungen